Leonie Berger ist Redakteurin und Autorin bei der SWR Kultur Landeskulturredaktion Rheinland-Pfalz in Mainz. Meist berichtet sie über Literaturthemen.
„Da brennt noch Licht“, war der erste Satz, den sie in einem Hörspiel sagen durfte. Die Produktion fand im heimischen Keller statt, aufgenommen mit einem Mono-Kassettenrekorder, Regie und Skript kamen von ihren beiden Brüdern und es ging um Vampire. Diese frühe Erfahrung war vielleicht nicht ausschlaggebend, aber die Faszination für das gesprochene Wort ist geblieben.
1976 in Frankfurt geboren, waren es die Moderatoren von hr3, die Leonie Berger im Alltag begleiteten und den Wunsch in ihr weckten, beim Radio zu arbeiten. Nach dem Abitur studierte sie Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis in Hildesheim mit dem Schwerpunkt Literatur, Theater und Medien, und probierte in Praktika verschiedene kulturelle Berufsfelder aus, in einem Museum und in der politischen Bildung. Aber dann zog es sie wieder zum Radio: Nach einem Volontariat beim Hessischen Rundfunk arbeitete sie einige Jahre bei hr2, bevor sie zum SWR nach Mainz wechselte.
In der SWR Kultur Landeskulturredaktion hat sie das Glück, eine Lieblingsbeschäftigung in ihren Beruf integrieren zu können: Die Literatur. Leonie Berger berichtet vorzugsweise über literarische Themen, plant die Literaturthemen aus Rheinland-Pfalz für die Sendung SWR Kultur am Samstagnachmittag und betreut auch die Hörbuch-Rubrik dieser Sendung. Jede Woche eine Hörbuch-Besprechung bedeutet, dass das Hören von Literatur sie auch im Alltag begleitet: Egal, ob zu Hause, beim Laufen oder bei der Arbeit im Schrebergarten – die Kopfhörer sind immer dabei.
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Beiträge von und mit Leonie Berger
Hörbuch Mathe mal unterhaltsam: Fabian Busch liest „Pi mal Daumen“ von Alina Bronsky
Oscar ist ein Überflieger und studiert schon mit 16 im ersten Semester Mathematik. Dort trifft er auf Moni, die in allem das komplette Gegenteil von ihm zu sein scheint. Anders als beide zunächst glauben, können beiden voneinander profitieren: Denn studieren, das ist viel mehr, als auf das richtige Ergebnis zu kommen. Fabian Buch gibt einen sehr glaubwürdigen Nerd ab, kühl und rational und dennoch irgendwie sympathisch.
Hörbuch Familienaufstellung: Marion Elskis liest „Furchen und Dellen“ von Ela Meyer
Der Tod ihres Großvaters führt Chris nach über sechs Jahren zurück in ihre Heimatstadt. Hier wird sie nicht nur mit den Erinnerungen an ihre Kindheit konfrontiert, sondern auch mit dem Grund, weshalb sie ihre geliebte WG damals zurückgelassen hat: Ihre Freundin Doro wollte in der WG ein Co-Elternschaftsprojekt aufziehen. Ela Meyer wirft in ihrem Roman viele Fragen um Familie, Freundschaft und Weiblichkeit auf, denen Marion Elskis in ihrer Interpretation aber ruhig noch etwas mehr Schwung hätte geben können.
Literatur Die Poesie des Alltags - Hanns-Josef Ortheil: Von nahen Dingen und Menschen
Hanns-Josef Ortheil schreibt täglich. Natürlich, könnte man meinen, das ist das, was Schriftsteller tun. Aber hierbei entstehen nicht nur Erzählungen und Romane, sondern auch kurze Prosatexte, die Begegnungen und Ereignisse des Alltags aufgreifen und fortführen. Die gesammelten Texte der vergangenen fünf Jahre erzählen von Dingen, in denen wir uns wiederfinden können und bieten einen anregenden Einblick in die Schreibwerkstatt des Autors.
Mehr als ein lästiges Übel Funktional, praktisch, attraktiv: Auf die richtige Verpackung kommt es an
Eine Verpackung ist dann ideal, wenn sie das Produkt schützt und gleichzeitig zum Kauf verführt. Wie gelingt die perfekte Verbindung zwischen Technik, Design und Werbung – und die auch noch nachhaltig?
Hörbuch Lebendig: Barbara Stoll liest „Am Meer” von Elizabeth Strout
Die Schriftstellerin Lucy Barton und ihr guter Freund William mieten sich in einem Haus am Meer ein – ein ungewöhnlicher Vorgang: Die beiden waren einmal verheiratet und haben zwei mittlerweile erwachsene Töchter. Und: William ist Parasitologe und ahnt, dass dieses Virus, das sich im März 2020 auszubreiten beginnt, sie lange beschäftigen wird. Barbara Stoll liest Lucys Geschichte mit großem Einfühlungsvermögen, was diesen Familienroman zu einem abwechslungsreichen und einnehmenden Hörbuch macht.
Biografien von Objekten und Menschen Zwischen Archiv und Internet – So arbeitet eine Provenienzforscherin
Herauszufinden, wer Kulturgüter wann besessen hat, kann sehr kompliziert sein. Dorothee Glawe arbeitet als Spezialistin für NS-Raubgut am Mainzer Landesmuseum. Die Provenienzforscherin weiß, welche Quellen mehr über die Biographie eines Kunstwerks verraten.
Literatur Erinnerungen als Literatur: Julia Schoch ist Mainzer Stadtschreiberin 2024
Die 1974 in Bad Saarow geborene Julia Schoch gilt als eine der markantesten Stimmen der deutschen autofiktionalen Literatur. Nun wird sie für ein Jahr Mainzer Stadtschreiberin.
Worte zwischen den Bildern finden Der Mainzer Stadtschreiber Alois Hotschnig und sein Film „Nach den Kriegen“
Jeder Mainzer Stadtschreiber darf einen Film zu einem Thema seiner Wahl machen. Der aktuelle Stadtschreiber Alois Hotschnig hat sich für seinen Film „Nach den Kriegen“ auf die Spuren von Kriegen gemacht, von denen Mainz betroffen war oder ist. Die Stadt war Schauplatz von Terror und Verfolgung, wurde zerstört und wieder aufgebaut, heute leben hier viele Geflüchtete. Alois Hotschnig hat Menschen befragt, deren Biographien von Kriegen geprägt sind.