Im Musical „Iqhude – Wasser gehört allen“ arbeiten der Heidelberger Afrika-Chor Imbongi mit der südafrikanischen Künstlergruppe Ama Born Free von der Zululand-University zusammen. Es geht um ein afrikanisches Dorf, dem durch eine Minengesellschaft das Wasser abgegraben wird.
Südafrikanische Gäste in Heidelberg
Sich begrüßen, aufwärmen, aufeinander einstellen – damit fängt jede Probe dieses ziemlich aufwändigen Musical-Projekts an. Mehr als anderthalb Jahre lang haben die Vorarbeiten per E-Mail, Sprachnachrichten und Tonaufnahmen gedauert.
Seit ein paar Tagen nun sind die südafrikanischen Gäste vor Ort: die achtköpfige Gruppe „Ama Born Free“ und ihr Leiter Masedi Manenye von der Zululand-University.
Die Chemie stimmt
Auf der deutschen Seite: die rund 50 Sängerinnen und Sänger des Heidelberger Afrika-Chors Imbongi unter der Leitung von Klaus Löscher. Ein Aufeinandertreffen, auf das alle sehr gespannt waren.
„Das war mega-aufregend“, sagt Klaus Löscher, und: „Die Chemie stimmt auf allen Ebenen.“
Kampf um Wasser
Das Musical, das die beiden Gruppen erarbeitet haben, handelt von einem afrikanischen Dorf, dem von einer Minengesellschaft das Wasser abgegraben wurde. Und die nun Wasser nur gegen Land tauschen möchte.
Wasser sei aber mitnichten ein afrikanisches, sondern ein globales Thema, sagt Masedi Manenye. „Es gibt diesen Spruch, dass der dritte Weltkrieg um Wasser geführt werden wird. Wer verteilt das Wasser auf welche Weise? Und dann kommt noch der Klimawandel dazu.“
Blick über den eigenen Horizont
Manche Lieder wurden extra für das Musical geschrieben, andere existierten bereits. Sie gemeinsam auf die Bühne zu bringen ist sowohl ein künstlerisches als auch politisches Projekt. Und natürlich geht es auch um Begegnung, um das voneinander Lernen und um den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus.
„Wenn europäische Gesangskultur auf afrikanische trifft, denken wir Europäer immer, es gebe eine Art, wie es richtig sei“, sagt Klaus Löscher. „Davon müssen wir uns lösen und das fällt unglaublich schwer. Für die Afrikaner ist das überhaupt kein Thema.“
Wichtig ist, gesehen zu werden
Und was nehmen die afrikanischen Künstlerinnen und Künstler für Erfahrungen mit? Ist es für sie mitunter befremdlich, wenn ein deutscher Chor Lieder in einer Sprache singt, die die meisten gar nicht verstehen?
„Der einzige Weg, sich zu begegnen, ist, wenn Kultur lebt“, sagt Manenye. „Die Tatsache, das Imbongi unsere Lieder singt, bedeutet, dass sie uns wahrnehmen. Ob sie die Klicklaute hinkriegen oder nicht oder das Timing, das ist nicht wichtig.“
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