Handlungsempfehlungen von Wikimedia Deutschland

Lernen in Zeiten von ChatGPT: Besser Open-Source-Alternativen benutzen

Stand
Interview
Wilm Hüffer

Wie verändert Künstliche Intelligenz die Bildung? Wie sollte das Bildungswesen auf diese Herausforderung reagieren? Dazu hat die Wikimedia Foundation, Trägerorganisation des Online-Lexikons Wikipedia, zehn Handlungsempfehlungen für offene KI-Anwendungen erarbeitet.

KI bietet auch Chancen für die Bildung

Muss man eigentlich noch selbst lernen? In der „schönen neuen Welt“ der Chatbots scheint es auf den ersten Blick beinahe anachronistisch, sich noch selbst Wissen anzueignen, wo doch ChatGPT & Co das alles scheinbar viel schneller, besser und effizienter tun und die Ergebnisse in nahezu jedes beliebige Textformat bringen können. 

Anne-Sophie Waag gibt zunächst Entwarnung: Chatbots seien nicht per se eine Gefahr für die Bildung, so die Bildungsreferentin von Wikimedia Deutschland im Interview mit SWR Kultur. So gebe es vielmehr sogar erste positive Erfahrungen, Chatbots etwa im Sprachunterricht einzubinden. 

Besser Open-Source-Alternativen benutzen

Gleichwohl sieht sie durchaus Risiken, weil sich nach den großen Unternehmen wie Microsoft, Google und anderen „jetzt ein weiteres Unternehmen wie OpenAI Zugang zu unserem Bildungssystem verschafft“. Waag empfiehlt, kleinere, Open-Source-Alternativen zu benutzen statt omnipräsenter KI-Bots wie ChatGPT.

Freiräume zum Erlernen der neuen Technologien schaffen

Die vielleicht größte Herausforderung für die Schulbildung sieht die Expertin für digitale Bildung darin, dass alle, auch die Lehrenden, den Umgang mit der neuen Technologie erst erlernen müssen. Hierfür müssten Freiräume geschaffen werden, Möglichkeiten, sich zusammenzutun und kontinuierlich „voneinander und miteinander“ zu lernen.

Waag schlägt Barcamps auch mit den Schüler*innen vor. Denn die hätten häufig gute Ideen oder kennen sich vielleicht schon besser mit Programmen aus als manche Lehrkraft, so die Bildungsexpertin.