Trotz Gleichberechtigung im Grundgesetz

Nicht vorgesehen: Die ersten Frauen im Bundestag galten als Störfaktor

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Autor/in
Wilm Hüffer

Lange Zeit war es keineswegs selbstverständlich, dass Frauen überhaupt in den Deutschen Bundestag gewählt wurden, geschweige denn, dass sie dort das Wort ergriffen. Den ersten Rednerinnen im Bundestag widmet sich das neue Buch ist „Der nächste Redner ist eine Dame“. Co-Autorin Helene Bukowski betont im Interview mit SWR Kultur, dass Frauen sich diesen öffentlichen, politischen Raum erst einmal erkämpfen mussten.

Am 23. Mai 2024 feiert das Grundgesetz der Bundesrepublik seinen 75. Geburtstag. Dort heißt es in Artikel drei, Absatz zwei: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Einer der vielen Ansprüche des Grundgesetzes, mit deren Umsetzung die Bundesrepublik sich lange schwer tat und teilweise immer noch schwer tut.

Sie waren da bisher nicht vorgesehen. Sie waren eher Störfaktor, wurden dann oft auch hier gar nicht ernst genommen, oft wurde ihnen gar nicht zugehört.“

Das galt etwa auch für die FDP-Politikerin Friederike Mulert (Jahrgang 1896), mit deren Biografie sich Bukowski für ihren Buchbeitrag exemplarisch befasst hat. Und mit der sie, obwohl einhundert Jahre später geboren, durchaus Gemeinsamkeiten erkennt: Männliche Vorbehalte gegenüber Frauen bis hin zum handfesten Sexismus seien auch im Alltag der Gegenwart „leider immer noch nicht ganz überwunden“, so die Autorin sarkastisch.

Noch immer müssten sich Frauen Räume erkämpfen, darum ringen, ernst genommen zu werden – das sei eine sehr universelle weibliche Erfahrung.

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Wilm Hüffer