In den letzten Jahren ging der Eugen-Bolz-Preis an Wissenschaftler und Politiker. Jetzt ist ein Ex-Nationalspieler an der Reihe. Der Fußballspieler Gerald Asamoah zeigt sich in der Debatte um Rassismus kämpferisch, aber auch sehr nahbar. Er ist Gründer der „Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder“ und Pate im Projekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“.
Mit seiner Leidenschaft, dem Fußball, kam er schon in Ghana in Kontakt. Trotzdem wirkt der Fußball wie ein zweischneidiges Schwert in seiner Biografie. Türöffner einerseits, Raum verbaler Gewalt andererseits. Fans schmissen Bananen auf den Platz und pfiffen ihn aus. Aber:
Von der Großmutter gelernt, sich zur Wehr zu setzen
Den Impuls, sich zur Wehr zu setzen, habe ihm seine Großmutter mitgegeben. Die zog ihn und seine zwei Geschwister in Ghana groß, bis er mit 12 Jahren zu seinen Eltern nach Deutschland kam. Bei seiner alleinstehenden Großmutter habe er gesehen, wie sie gekämpft hat. Von ihr habe er gelernt, dass man mit Kampf sehr viel erreichen könne, und das habe ihn auch in Situationen gestärkt, einfach weiterzumachen.
Für Engagement gegen Rassismus ausgezeichnet Ex-Fußball-Nationalspieler Asamoah bekommt Eugen-Bolz-Preis
Er weiß, was Rassismus bedeutet und nun bekommt der ehemalige Fußballprofi Gerald Asamoah den Eugen-Bolz-Preis 2023. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober in Rottenburg statt.
Rassismus auch in der Nationalmannschaft erlebt
Diese Ausdauer führte ihn in die Nationalmannschaft für die WM 2002. Gegen den Wunsch seines Vaters entschied er sich bewusst für das deutsche und gegen das ghanaische Team. 20 Jahre später spricht er im Dokumentarfilm „Schwarzer Adler“ über den damals erlebten Rassismus, was die Journalistin und ehemalige Fußball-Nationalspielerin Shary Reeves so kommentiert:
Eigene Erfahrungen führten zu Engagement gegen Rassismus
All diese Erfahrungen haben ihm gezeigt, wie wichtig es ist, sich zu engagieren. 2007 gründete er die „Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder“. Für das Projekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ besucht er regelmäßig Schulklassen, diskutiert mit Schülerinnen und Schülern darüber, wie sie im Alltag Zivilcourage zeigen können.
Rassismus im Sport
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