Am Freitag startet der Trierer Weihnachtsmarkt. Festlich dekorierte Buden sorgen für weihnachtliche Stimmung. Hinter den Kulissen gibt es Gespräche über die Höhe der GEMA-Gebühren.
In den vergangenen Tagen wurde in Trier gehämmert und fleißig gewerkelt: Auf dem Domfreihof und dem Hauptmarkt haben die Händler ihre Verkaufsstände aufgebaut. Knapp 80 Buden sind es in diesem Jahr. Traditionell wird auf dem Trierer Weihnachtsmarkt viel Kunsthandwerk und Weihnachtsschmuck angeboten. Die meisten Aussteller kommen schon seit Jahren. "Die weiteste Anreise hat immer unser Holzschnitzkünstler mit Krippenkunst aus Südtirol", so Sprecher Thomas Vatheuer.
In diesem Jahr sind sieben Händler erstmals auf dem Trierer Weihnachtsmarkt dabei - darunter ein französischer Standbetreiber, der Gebäck und Apfelschaumwein Cidre anbietet. "Wir haben immer sehr viele Besucherinnen und Besucher aus Frankreich, die werden in diesem Jahr auch ihre lokale Köstlichkeit bei uns genießen können", so Vatheuer.
Deutsche Glühweinkönigin wieder in Trier
In diesem Jahr wird nach drei Jahren Corona-Pause wieder die Deutsche Glühweinkönigin in Trier gekürt. Louisa Kress wird am Dienstag, 28. November, um 16:30 Uhr den Weihnachtsmarkt mit Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) auf der Bühne am Domfreihof offiziell eröffnen.
Glühweinkönigin Kress ist immer freitags, samstags und sonntags zwischen den Buden unterwegs. Mit Wein und Krone kennt sich die Mathe- und Religionslehrerin schon gut aus. Bis vergangenen Sommer war sie Trierer Weinkönigin.
Musik-Bühne auf dem Domfreihof
Bei der Eröffnung spielt die Mundartband Leiendecker Bloas. Musikalisch geht es auch an den folgenden Tagen auf dem Trierer Weihnachtsmarkt zu. "Wir haben unter der Woche meist mittwochs und donnerstags Live-Künstler auf der Bühne am Dom", so Weihnachtsmarkt-Sprecher Thomas Vatheuer.
GEMA verlangt höhere Gebühren für Musik
Doch im nächsten Jahr könnte es ruhiger auf dem Weihnachtsmarkt werden. Grund sind Verhandlungen mit der GEMA über die Höhe der Musik-Gebühren. Die GEMA verwaltet die Nutzungs- und Urheberrechte der Werke von Musikern. Die Gesellschaft verlangt inzwischen Gebühren nicht nur für die Flächen direkt vor einer Bühne, wo die Musik auch zu hören ist, sondern für das gesamte Veranstaltungsgelände.
Deshalb kann es für die Veranstalter richtig teuer werden - denn jeder Quadratmeter zählt. Bei großen Festen geht es da schnell in die Zehntausende: Eine Rechnung von 55.000 Euro hatte die Stadt Bad Dürkheim für ihren Wurstmarkt bekommen.
Wie hoch die GEMA-Gebühren in diesem Jahr für den Trierer Weihnachtsmarkt sein werden, kann Sprecher Thomas Vatheuer noch nicht sagen. "Die Rechnung bekommen wir erst im Januar."
Musik auf Weihnachtsmärkten deutlich teurer Meinung: Advent, Advent, die GEMA scannt
Größere Weihnachtsmärkte sorgen für höhere GEMA-Gebühren, meint Martin Rupps. Auch dann, wenn ein Markt nach seiner Anmeldung kräftig Speck ansetzt.
Um die GEMA-Gebühren niedrig zu halten, haben die Weihnachtsmarkt-Veranstalter in Trier in den vergangenen Jahren bereits reagiert: "Wir haben uns den GEMA-Regeln immer angepasst und die Musikfläche reduziert", sagt Thomas Vatheuer. So gebe es auf dem Hauptmarkt keine Livemusik mehr.
"Wir bespielen ausschließlich den Domfreihof, den wir als eine eigene Veranstaltungsfläche sehen", erklärt der Sprecher. "Daher rechnen wir auch nur den Domfreihof bei der GEMA ab. Das wird auch in diesem Jahr nochmal der Fall sein."
GEMA will komplette Fläche des Weihnachtsmarktes abrechnen
Doch hinter den Kulissen laufen bereits Verhandlungen mit der GEMA über die künftige Berechnung. Denn die Verwertungsgesellschaft will in Zukunft die komplette Veranstaltungsfläche des Trierer Weihnachtsmarktes abrechnen - also Domfreihof inklusive Hauptmarkt.
"Da sind wir noch in Gesprächen, weil wir das so nicht sehen", sagt Sprecher Thomas Vatheuer. "Die beiden Flächen Hauptmarkt und Domfreihof sind getrennt durch die Sternstraße und damit nicht zusammenhängend", so seine Argumentation.
Bald nur noch "Gratis-Klassiker" auf dem Trierer Weihnachtsmarkt?
"Sollten wir damit nicht durchkommen, werden wir im nächsten Jahr das Livemusik-Programm bis auf eine Veranstaltung zur Eröffnung reduzieren." Einen günstigen Plan-B haben die Veranstalter schon in der Tasche: "Wir haben auch GEMA-freie weihnachtliche Musik, die wir über Lautsprecher einspielen können. Dann kommt die GEMA nicht zum Zug", so Vatheuer.