Beim Einsturz eines Hotels in Kröv wurden mehrere Menschen verschüttet. Zwei kamen ums Leben. Sieben überlebten. Wie geht es ihnen heute, einen Monat nach der Katastrophe?
"Mir geht es nach wie vor wirklich sehr, sehr gut", sagte Erika Sorm aus Rheinau in Baden-Württemberg jetzt, einen Monat nach dem Hoteleinsturz in Kröv. Auch ihre Hündin Queeni, die mit ihr verschüttet wurde, habe nichts zurückbehalten. "Sie hat bisschen gehumpelt, aber das ist alles weg." Nach dem Hoteleinsturz lag Erika Sorm zehn Stunden unter den Trümmern, bevor sie gerettet wurde. Unverletzt.
Die Verschütteten waren über Stunden in den Trümmern gefangen. Erika Sorm ist eine von sieben Überlebenden. Zwei Menschen starben damals: eine 64-jährige Frau und der 59 Jahre alte Hotelbetreiber.
Ein Monat nach Unglück Hoteleinsturz von Kröv: Die Wunden heilen nur langsam
Vier Wochen nach dem Hoteleinsturz von Kröv ist das Bedürfnis der Menschen groß, endlich zu erfahren, warum eine Etage zusammenbrach. Die Ermittlungen sind aber sehr aufwendig.
Zwei in Kröv verschüttete Frauen beten im Dunkeln
Bei der 24-stündigen Rettungsaktion waren rund 250 Einsatzkräfte dabei. "Sie haben uns ein zweites Leben geschenkt", sagt Sorm dankbar. Sie hätten gesägt, gebohrt und alles getan, um sie alle herauszuholen. Es war stockdunkel. "Auf einmal haben wir Licht gesehen und dann wussten wir, dass sie auf dem richtigen Weg waren."
Sie habe mit der Niederländerin Edi Hoefnagel-Visser und deren zweijährigem Sohn unter einer schräg verkanteten Tür in einem Hohlraum gelegen. "Ich habe einfach gebetet. Ich habe einen sehr festen Glauben", sagt die 71-Jährige. Das habe ihr geholfen. Die Niederländerin habe auch gebetet, der kleine Junge habe geschlafen. Auch sie beide blieben unverletzt. Der Mann der Niederländerin nicht.
Kröv-Überlebender Mark Hoefnagel "Meine Frau hatte mir vor dem Einsturz erzählt, dass sie schwanger ist"
Anfang August stürzt in Kröv ein Hotel ein. Unter den Überlebenden ist Mark Hoefnagel. Einen Monat danach haben wir mit ihm gesprochen – und es gibt gute Nachrichten.
Niederländischer Familienvater immer noch im Krankenhaus
Rund einen Monat nach der Katastrophe liegt Mark Hoefnagel immer noch im Krankenhaus in Groningen. Aber es gehe ihm jeden Tag besser, sagt Edi Hoefnagel-Visser. Seine Nieren, die schwer geschädigt wurden, hätten sich wieder erholt. Er habe aber noch starke Nervenschmerzen, könne nicht stehen und nicht laufen. Und sein linker Arm funktioniere auch noch nicht.
"Es ist schlimm, meinen Mann mit so viel Schmerzen zu sehen", sagt sie. Aber sie seien optimistisch: "Wir glauben, dass unser Gott es wieder besser macht." Es könne aber dauern. An Kröv hätten sie keine schlechten Erinnerungen, sagt die 23-jährige Edi Hoefnagel-Visser. Sie hätten eine so schöne Zeit dort mit ihrem Sohn gehabt.
Beide Frauen wollen nach Kröv zurückkehren und sich bedanken
"Wir wollen gerne zurückgehen", sagt die Niederländerin. Eines Tages, wenn ihr Mann wieder gesund sei. An den Ort des Unglücks und auch, um den Rettungskräften Danke zu sagen. Erika Sorm fühlt sich Edi Hoefnagel-Visser sehr verbunden. Sie hätten täglich Kontakt. "Wir haben uns bis jetzt noch nie gesehen. Wir haben uns im Dunkeln nur gehört und gefühlt."
Ihre beiden Freundinnen, die im zweiten Stock waren, seien direkt nach dem Einsturz über den Balkon gerettet worden, sagt Erika Sorm. Den Kurzurlaub an der Mosel haben sie auch nach dem Ereignis fortgesetzt. Und im Oktober will Sorm mit einer der beiden Freundinnen erneut ein paar Tage nach Kröv: "Wir wollen uns dann persönlich bedanken", sagt sie.
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