Pendler und Schüler sind sauer. Schon wieder ist die Eifelstrecke der Bahn gesperrt. Und die Ersatzbusse kommen ständig zu spät oder fahren überhaupt nicht.
Es ist kurz nach 13 Uhr am Busbahnhof in Gerolstein. Die sechste Stunde ist gerade vorbei und viele Kinder warten auf den Bus, der sie nach Hause bringt. Das heißt: Sie hoffen, dass er überhaupt kommt.
Schüler verzweifelt über ständige Bus-Ausfälle
Denn das ist bei den Schienenersatzbussen der Deutschen Bahn alles andere als selbstverständlich, wie der 16-jährige Karim aus Densborn erzählt: "Wenn er wieder ausfällt, muss ich eine Stunde warten oder länger. Nach so einem Schultag will man eigentlich nur nach Hause und dann sowas."
Karim ist das schon öfter passiert, seit die Eifel-Bahnstrecke zwischen Trier und Köln gesperrt ist. Manchmal kommt der Bus auch morgens gar nicht, um die Schüler in Densborn abzuholen. "Dann muss ich meine Eltern fragen, ob die mich in die Schule fahren", sagt Karim: "Die sind dann natürlich auch genervt. Man verlässt sich ja auf die Öffentlichen Verkehrsmittel."
Immer wieder Bauarbeiten an der Eifelstrecke der Bahn
Wer regelmäßig auf der Eifelstrecke der Bahn zwischen Trier und Gerolstein unterwegs ist, braucht schon seit Jahren starke Nerven. Seit die Gleise im Kylltal bei der Flutkatastrophe 2021 unterspült wurden, wird auf der Strecke immer wieder gearbeitet. Mehrmals war sie für Monate gesperrt.
Bahn: Arbeiten auf Eifelstrecke liegen im Zeitplan
Und mindestens bis Februar 2025 könnte es nach Angaben der Deutschen Bahn noch so weitergehen. Denn so lange sollen die Bauarbeiten an Tunneln und Brücken zwischen Gerolstein und Trier noch dauern. Immerhin: "Nach dem aktuellen Stand liegen die Arbeiten im Zeitplan", schreibt eine Pressesprecherin.
Zug-Fahrplan nach Köln ändert sich fast jede Woche
Zwischen Gerolstein und Köln hingegen werden wohl erst 2026 wieder Züge fahren. Schlechte Nachrichten auch für Manuel Weckerlei, der regelmäßig in diese Richtung pendelt. "Es zieht sich jetzt schon ein bisschen, bis das mal endlich erledigt ist", sagt der junge Mann.
Was ihn stört: Gefühlt jede Woche ändere sich Fahrplan. "Erst ging es bis nach Kall, dann auf einmal bis nach Mechernich, weil die Strecke von Kall bis Köln gesperrt war. Das ist halt immer eine gewisse Umstellung", sagt Weckerlei.
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Bahn bittet um Entschuldigung
Die größten Probleme gibt es aber zwischen Gerolstein und Trier. Hier müssen die großen Busse durch das enge Kylltal fahren, was Zeit kostet. Zudem seien auch Baustellen ein Grund für Verspätungen und Ausfälle, sagt eine Bahnsprecherin.
Insgesamt sei die Organisation des Schienenersatzverkehrs in der Eifel eine Herausforderung. "Insgesamt sind hier 18 Busse im Einsatz", so die Pressesprecherin. Man versuche aber immer, die Konzepte anzupassen und den Schienenersatzverkehr zu verbessern: "Sofern es zu Einschränkungen unserer Fahrgäste gekommen ist, bitten wir dafür um Entschuldigung."
Schüler Karim aus Densborn hat heute Glück. Der Bus kommt sogar halbwegs pünktlich. Er hofft, dass es auch morgen wieder klappt mit der Heimfahrt von der Schule und dass er nicht wieder stundenlang in Gerolstein festhängt.
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