Es könnte ein wichtiger Schritt zur Reaktivierung der Eifelquerbahn sein: Die Deutsche Bahn hat mit der Überprüfung der Kyll-Brücke bei Pelm (Vulkaneifelkreis) begonnen.
Eine Bahn-Sprecherin bestätigte dem SWR eine entsprechende Mitteilung des Interessenvereins für die Eifelquerbahn. Es müsse geklärt werden, mit welchem Aufwand die derzeit gesperrte Eifelquerbahn-Brücke über die Kyll wieder in Betrieb genommen werden könnte.
Nach Angaben des Vereins Eifelbahn e.V. ist die Brücke nach dem Zweiten Weltkrieg nur als Behelfsbrücke aufgebaut worden. Nun entspreche sie nicht mehr den aktuellen Standards.
Verein: Inbetriebnahme der Brücke möglich
Für Valentin Michels, stellvertretender Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins, ist eine Inbetriebnahme der Brücke durchaus möglich. Der vermeintliche Nachteil könne sich als Vorteil für eine Sanierung erweisen. "Die modulare Bauweise von Behelfsbrücken macht eine Instandsetzung einfacher. Wir haben bereits im Jahr 2019 mit einem Brückenbauingenieur über konkrete Vorschläge zur Sanierung der Pelmer Brücke gesprochen", so Michels.
Transport von Baumaterial über Eifelquerbahn
Der zuständige Schienenzweckverband und der Interessenverein hatten nach der Hochwasserkatastrophe die Idee ins Spiel gebracht, Baumaterial über die Eifelquerbahn zu transportieren.
Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz Bahn rechnet mit jahrelangem Wiederaufbau in der Eifel
Die Hochwasserkatastrophe in der Eifel in der vergangenen Woche hat bei der Deutschen Bahn Schäden von mindestens 1,3 Milliarden Euro verursacht. Die Bahn rechnet damit, dass der Wiederaufbau teilweise Jahre dauern könnte.
Noch Ende Juli hatten Vertreter der Bahn in Gerolstein gesagt, die Eifelquerbahn sei nach heutigen Maßstäben nicht mehr tragfähig genug. Sie gingen damals davon aus, dass die vom Hochwasser beschädigte Eifelstrecke wahrscheinlich früher saniert sei, als die stillgelegte Eifelquerbahn wieder neu aufgebaut wäre.
Arbeitskreis fordert schnellere Umsetzung
Der Arbeitskreis zur Förderung des Schienenverkehrs fordert, dass die Strecke deutlich schneller in Betrieb genommen werde. Sie befürchtet, dass sonst in diesem Sommer gar keine Touristen mehr in die Eifel kommen würden. Sie schlägt vor, einen touristischen Schienenverkehr an Wochenend- und Feiertagen zwischen Gerolstein und Kaisersesch anzubieten.
Strecke gut erhalten?
Der Interessenverein sieht das anders. Er ist der Ansicht, dass auf der Strecke der Eifelquerbahn ein sogenanntes Baugleis errichtet werden könne. Die Strecke sei gut erhalten und tragfähig. Darauf könnten im Hochwassergebiet beschädigte Waggons oder auch Baumaterialien transportiert werden. Das könne dazu beitragen, die Eifelstrecke zu reparieren. Der Verein hat sich deshalb nach eigener Aussage auch an den DB-Vorstand und den Bundesverkehrsminister gewandt.