Immer wieder gibt es in Rheinland-Pfalz Probleme bei der Hausarzt-Versorgung. Zwei umgebaute Transporter sollen als mobile Arztpraxen dorthin fahren, wo es besonders akut ist.
Die zwei Transporter erinnern ein wenig an Rettungswagen, auch wenn sie nicht als solche gedacht sind. Der kastenförmige Aufsatz ist vielmehr eine mobile Arztpraxis.
Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz hat die Fahrzeuge zusammen mit dem Land angeschafft. In ihnen können zum Beispiel Ultraschall und EKG-Untersuchungen vorgenommen werden. Auch ein kleines Labor ist an Bord. Eine halbe Million Euro kostet ein solches Fahrzeug.
Arztmobile sollen bei kurzfristigen Ausfällen eingesetzt werden
Die rollenden Arztpraxen sollen vor allem dann eingesetzt werden, wenn zum Beispiel ein Haus- oder Kinderarzt plötzlich verstirbt und niemand mehr vor Ort verfügbar ist, heißt es von der Kassenärztlichen Vereinigung. Denn vor allem im ländlichen Raum werde es immer schwieriger, kurzfristige Vertretungen für Ärzte zu organisieren.
Im Westerwald ist das ein lange bekanntes Problem. Seit Jahren kämpfen die Menschen hier mit einem chronischen Mangel an Hausärzten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die erste Station für die mobilen Arztpraxen voraussichtlich ab der kommenden Woche Herdorf im Kreis Altenkirchen sein wird.
Termine können online gebucht werden
Zwar können die Transporter flexibel eingesetzt werden, etwas Organisation braucht ihr Einsatz aber dennoch. So muss die Kassenärztliche Vereinigung im Vorfeld eine Vereinbarung mit der Kommune abschließen, in der Themen wie Sanitäranlagen, Stromanschlüsse und die Bereitstellung eines geeigneten Warteraums geklärt werden.
Patientinnen und Patienten können telefonisch oder über die Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz Termine ausmachen und die Einsatzroute der Fahrzeuge einsehen.
Gesundheitsminister: Mobile Praxen kein Ersatz für niedergelassene Hausärzte
Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich finanziell an den Praxen. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) lobte das Projekt als guten, innovativen Ansatz. Er versichert aber, die Praxen seien "kein Ersatz der normalen, flächendeckenden Versorgung".
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