Er kann Treppen hochgehen, hat eine eingebaute Kamera und sein eigenes Navigationssystem: Der neue Roboterhund soll künftig auf den Baustellen der Firma Gemünden eingesetzt werden.
Noch befindet sich der "KI-Hund" in der Forschungsphase. Er ist ein gemeinsames Projekt des Ingelheimer Unternehmens in Zusammenarbeit mit der Hochschule Darmstadt, der Firma Open Experience und einigen anderen Partnern. Ihr Ziel: Die Arbeit auf der Baustelle erleichtern.
Bisher ist es so, dass der Bauleiter immer wieder alle Räume auf einer Baustelle abgehen muss, um zu überprüfen, was in welchen Räumen noch gemacht werden muss. Findet er Mängel, muss er diese protokollieren und alle weiteren Schritte zur Fehlerbehebung einleiten.
KI-Hund soll einzelne Aufgaben des Bauleiters übernehmen
"Nehmen wir mal an, wir haben ein Mehrfamilienhaus mit 440 Wohnungen", sagt Geschäftsführer Tim Gemünden. "Pro Tag kann ein Bauleiter aber nur um die 20 Wohnungen begehen. In dieser Zeit kann er keine anderen Arbeiten erledigen." Und hier kommt der Roboterhund ins Spiel. Mit der KI ausgestattet, soll er diese Aufgabe des Bauleiters künftig übernehmen.
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KI-Hund soll Arbeitsabläufe beschleunigen
Durch die Künstliche Intelligenz, die in dem Roboterhund eingebaut ist, kann er eigenständig erkennen, ob die Arbeiten in einem Raum bereits abgeschlossen sind oder ob es womöglich noch Mängel gibt.
"Fehlt in einem Raum beispielsweise eine Steckdosenabdeckung, erkennt der Roboterhund bzw. die KI das", sagt Gemünden. "Ich, Roboterhund, muss jetzt den Elektriker anschreiben und ihm sagen, in welchem Raum die Steckdosenabdeckung fehlt." Da der KI-Hund aufgrund seiner eingebauten Kamera auch ein Foto des Problems macht, kann er dieses dem Elektriker gleich mitschicken. Der Elektriker kommt dann, behebt das Problem und schickt den Abschlussbericht an den Bauleiter.
Roboterhund soll Fachkräftemangel auffangen
Ferngesteuert werden muss der Roboterhund dabei nicht, so das Ziel. Da in ihm eine Art Navi eingebaut werden soll, könnte er sich eigenständig auf der Baustelle bewegen. "Er muss nur ab und zu mal an die Ladestation, um seine Akkus aufzuladen", so Gemünden. Damit will die Baufirma langfristig auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
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Mitarbeiter hatten schon Kontakt mit KI-Hund
Ein erstes Modell des KI-Hundes wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ingelheimer Baufirma bereits vorgestellt. "Ein paar Kollegen und Kolleginnen haben sich am Anfang schon etwas erschrocken," sagt Bauleiter Marcel Prokein. "Aus Männersicht muss man aber auch sagen, es ist schon super, ist ja sowas wie ein Spielzeug."
Zu überhören ist der neue Kollege auf jeden Fall nicht. Schon von weitem ertönen seine roboterartigen Schritte. Bis der KI-Hund aber von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern akzeptiert wird, dauert es wohl noch eine Weile, wie Prokein lächelnd sagt: "Der ein oder andere Bürohund, den wir tatsächlich auch als echten Hund hier haben, hat das schon ganz schön misstrauisch beäugt."
KI-Hund erst noch in Entwicklungsphase
Momentan existiert erst eine Art Prototyp dieses Roboters. Bis er die Aufgaben, die er später einmal erledigen soll, alle gelernt hat und wirklich selbstständig ausführen kann, werden wohl noch ein paar Jahre vergehen, so Geschäftsführer Tim Gemünden. Ab wann er dann tatsächlich täglich auf der Baustelle eingesetzt wird, hänge aber auch noch von anderen Faktoren wie beispielsweise den Kosten ab, so Gemünden.
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