Höhere Eingruppierung

Erzieherinnen und Erzieher in Mainz sollen mehr Geld bekommen

Stand
Autor/in
Damaris Diener

Kita-Personal in Mainz soll in Zukunft mehr Geld bekommen. Die Bedingung ist eine 160-Stunden-Fortbildung. Je nach Tarifstufe sind dann bis zu 500 Euro mehr Gehalt im Monat möglich.

Die Anforderungen an Kita-Personal seien in den letzten Jahren immer höher geworden, so Sozialdezernent Eckart Lensch (SPD). Die Zahl an Kindern, die unter drei Jahre alt sind und somit auch intensiver betreut werden müssen, sei in den letzten Jahren extrem angestiegen.

Zudem hätten mittlerweile 54 Prozent der Kinder zwischen null und sechs Jahren einen Migrationshintergrund. All das erfordere nochmal eine besondere Qualifikation des Personals.

Kita-Personal soll Möglichkeit zur Fortbildung bekommen

Alle Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die aktuell in die Tarifstufe 8a eingruppiert sind, sollen deshalb nach und nach die Möglichkeit haben, eine Fortbildung zu machen und danach in die Tarifstufe 8b hochgestuft zu werden. Je nachdem wie lange man schon im Beruf arbeitet, macht das dann zwischen 70 und 500 Euro brutto mehr im Monat aus.

Die Stadt Mainz plant, die Kapazitäten für Fortbildungen hochzufahren. Klar sei aber auch, so Sozialdezernent Lensch, dass nicht alle Kita-Kräfte auf einmal die 160-stündige Fortbildung machen könnten, auch wenn sie wollten.

Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase im Gespräch
Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase will Kitakräften in Mainz mehr Geld bezahlen, wenn sie eine Fortbildung machen.

150 Erzieher haben vielleicht schon jetzt Anspruch auf mehr Geld

Viele Kita-Mitarbeitende hätten in der Vergangenheit schon Fortbildungen gemacht. Insgesamt hätten 150 Personen schon Nachweise für eine Höhergruppierung eingereicht. Die müssten jetzt noch geprüft werden, so Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Es werde außerdem geschaut, ob diese Erzieher und Erzieherinnen dann rückwirkend auch mehr Geld bekommen könnten.

Wir brauchen viele qualifizierte Kräfte in Kitas, mit der Höhergruppierung wollen wir einen Anreiz schaffen und als Arbeitgeberin attraktiv bleiben.

Die Stadtverwaltung habe intensive Gespräche mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) geführt und all das abgestimmt. Andere Kommunen in Rheinland-Pfalz könnten es Mainz nachmachen und ihrem Kita-Personal mehr Geld bezahlen. Das sei tarifrechtlich möglich, so Haase.

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Mainzer Stadtrat muss Kita-Paket noch zustimmen

Damit all das klappt, muss der Stadtrat in seiner Sitzung Ende Januar einen Nachtragsstellenplan genehmigen. Der sieht vor, dass alle, die aktuell noch in der Tarifstufe 8a eingruppiert sind, theoretisch in die Tarifstufe 8b hochgestuft werden können.

Das Geld dafür sei da, sagt Oberbürgermeister Haase. "Unser Personalbudget wird aktuell nicht ausgeschöpft. Durch unbesetzte Stellen können wir das finanzieren."

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Für Christian Baer von der Gewerkschaft ver.di ist das ein erster guter Schritt für die Kollegen und Kolleginnen, die von der neuen Regelung profitieren. Er sagt aber, dass mittlerweile alle Erzieherinnen und Erzieher schwierigen Aufgaben in den Kitas nachgehen und zum Beispiel Kinder betreuen, die jünger als drei Jahre alt sind oder Kinder mit Sprachförderungsbedarf.

Wir fordern, dass alle Kita-Mitarbeiter - auch ohne diese Fortbildung - in 8b eingruppiert werden.

Außerdem merkt Baer an, dass die Stadt Bad Kreuznach schon seit März Kitapersonal höher einstuft, das eine Fortbildung macht. Mainz sieht er daher nicht in der Vorreiterrolle. Er hoffe aber, dass Mainz als Landeshauptstadt eine höhere Strahlkraft habe und sich in Zukunft noch mehr ändere. Damit alle Kita-Mitarbeiter - auch ohne Fortbildung - mehr Geld bekommen. In Wiesbaden sei das schließlich auch möglich und tarifrechtlich kein Problem, so Baer.

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Damaris Diener