Am letzten Ferien-Wochenende wird die Autobahnpolizei Gau-Bickelheim möglicherweise wieder Wohnwagen anhalten müssen. Ihre Erfahrungen mit Urlaubern sind teilweise skurril.
Wenn an diesem Wochenende die Sommerferien in Rheinland-Pfalz und Hessen zu Ende gehen, rollt die letzte große Reisewelle über die A61. Polizist Markus Weyerhäuser von der Autobahnpolizei Gau-Bickelheim (Kreis Alzey-Worms) stellt sich auf viel Arbeit ein - und auf das eine oder andere besondere Erlebnis mit Urlaubern. Denn er hat in den vergangenen Jahren schon viel erlebt.
Achse von Wohnwagen schleift auf der Autobahn
"Sehr eindrücklich war ein Wohnwagen, der uns zufällig auf der A61 aufgefallen war", erzählt Weyerhäuser. Er habe zwei Achsen gehabt. Bei einer sei ein Reifen geplatzt, sodass er auf der Autobahn schliff. "Da sprühten die Funken nur so", erinnert sich Weyerhäuser und wundert sich immer noch, dass das wohl damals niemanden gestört hatte. "Zumindest haben wir keine Anzeige bekommen." Der Fahrer hatte das Malheur noch nicht einmal bemerkt.
Ähnlich gefährlich war das, was die Beamten auf Streifenfahrt zufällig beim Vorbeifahren an einem Wohnwagen sahen. "Da liefen bei Tempo 80 auf der Autobahn Menschen durch den Wohnwagen", berichtet der Polizist. In Deutschland darf sich während der Fahrt niemand im Wohnwagen aufhalten, selbst, wenn es dort Gurte gibt.
Autobahnpolizei findet immer häufiger Solarzellen auf der Fahrbahn
In diesem Jahr sei zudem ein Phänomen besonders auffällig, erzählt Weyerhäuser. Immer wieder finden seine Kolleginnen und Kollegen Solarzellen auf der Straße. "Die fallen fast reihenweise von den Wohnwagen runter", erzählt Markus Weyerhäuser etwas überspitzt. Gut gemeint, um günstig an Strom zu kommen, aber schlecht befestigt. Gott sei Dank sei noch niemand durch herunterfallende Solaranlagen verletzt worden.
Fahrt endete vorerst auf Autohof 250 Kilogramm zu schwer - Polizei kontrollierte auf A61 bei Alzey Wohnwagen
Die Verkehrsdirektion Mainz hat am Mittwoch auf der A61 bei Alzey Wohnwagen und Wohnmobile kontrolliert. Dabei wurde vor allem auf das Gewicht geschaut und ob die Ladung richtig gesichert ist.
Häufigstes Delikt sind überladene Anhänger
Klassiker auf Urlaubsreisen seien aber überladene Fahrzeuge. "Die Leute stapeln Bier oder Gasflaschen bis unters Dach, da kommen gern mal ein paar Hundert Kilogramm zu viel auf die Waage." Erst am Mittwoch hatte die Autobahnpolizei einen Wohnwagen aus dem Verkehr gezogen, der 250 Kilogramm zu schwer war.
Beim Beladen zeigt so mancher Urlauber auch Fantasie. So habe man einst ein Auto mit einem Motorboot auf dem Anhänger angehalten. Der Fahrer hatte den Innenraum des Bootes mit so viel Gepäck vollgestopft, dass das Boot viel zu schwer für den Anhänger gewesen sei.
Strafe bei Verstößen im Ausland meist höher
Immerhin, bemerkt Autobahnpolizist Markus Weyerhäuser, wüssten die allermeisten Deutschen über die Gebote und Verbote beim Fahren mit Wohnwagen oder Wohnmobilen Bescheid. Womöglich liege das aber schlicht daran, dass die Strafen bei Verstößen im Ausland meist deutlich höher seien als in Deutschland.