Sie kamen nachts, sprengten einen Geldautomaten in Kroppach und richteten einen hohen Gebäudeschaden an. Dafür müssen die sechs Angeklagten jetzt teils lange ins Gefängnis.
Alle sechs Männer stammen aus den Niederlanden. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass drei von ihnen im Juni 2022 den Geldautomaten in Kroppach gesprengt hatten. Nach dem Urteil vom Freitag müssen die drei Hauptangeklagten deshalb bis zu fünf Jahre und drei Monate ins Gefängnis.
Zudem verurteilten die Richter in Koblenz drei weitere Mitangeklagte zu geringeren Haftstrafen von bis zu drei Jahren. Sie waren nach der Geldautomatensprengung mit Autos nach Deutschland gekommen, um den Tätern bei der Flucht zu helfen - nachdem deren Fahrzeug wegen eines Unfalls nicht mehr fahrtüchtig war.
Die Richter waren der Überzeugung, dass alle Männer die Geldautomatensprengung geplant hatten. Es sei keine Gelegenheitstat gewesen, betonten sie bei der Urteilsverkündung. Alle Haftbefehle bleiben zudem aufrechterhalten, weil die Richter Fluchtgefahr sehen.
Ein Angeklagter legte zum Prozessauftakt ein Geständnis ab
Beim Prozessauftakt im März 2023 hatte einer der sechs Angeklagten ein Geständnis abgelegt. In einer Erklärung, die die Anwältin des Angeklagten verlas, sagte er, dass ihn das schnelle Geld gelockt habe.
Zudem räumte der Angeklagte ein, von den Plänen für die Geldautomatensprengung in Kroppach gewusst zu haben. Er habe dabei als Fahrer eines Fluchtautos zur Verfügung gestanden und die anderen nach der Tat abholen sollen. In seinem Geständnis belastete er aber keinen der fünf Mitangeklagten.
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Hoher Gebäudeschaden nach Geldautomatensprengung in Kroppach
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die sechs Beschuldigten im Alter zwischen 20 und 31 Jahren den Geldautomaten in Kroppach im Westerwald in der Nacht zum 16. Juni 2022 gesprengt. Bei der Tat sollen sie rund 31.000 Euro erbeutet haben. An dem Bankgebäude selbst soll durch die Explosion ein Schaden von etwa 150.000 Euro entstanden sein.
Bereits kurze Zeit später waren die Beschuldigten festgenommen worden. Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft. Ein weiterer Verdächtiger konnte laut Staatsanwaltschaft unerkannt flüchten.
Immer wieder Geldautomatensprengungen in Rheinland-Pfalz
Im Norden von Rheinland-Pfalz werden immer wieder Geldautomaten gesprengt, im Februar etwa in Andernach und in Bad Breisig. 2022 waren nach Angaben des Innenministeriums in ganz Rheinland-Pfalz insgesamt 56 Sprengungen verzeichnet worden.
Laut Landeskriminalamt stehen überwiegend spezialisierte Automatensprenger aus den Niederlanden hinter den Taten. Inzwischen setzen sie demnach vorwiegend feste Sprengstoffe ein, um die Automaten zu knacken. Die Beobachtungen von Zeugen gleichen sich meist: maskierte Männer, die bei Nacht in PS-starken dunklen Autos die Flucht ergreifen.
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