Von der Sackkarre bis zum Sudhaus

Insolvenz der Koblenzer Brauerei: Alles kommt unter dem Hammer

Stand
Autor/in
Bruno Nonninger

Das Inventar der insolventen Koblenzer Brauerei wird gerade bei einer Internet-Auktion verkauft. Die Traditions-Brauerei hatte im Januar den Betrieb eingestellt. Jetzt läuft der Ausverkauf.

Die Auktion im Internet läuft noch bis zum 2. April. Mehr als 360 einzelne Posten stehen jetzt zum Verkauf. Damit geht die seit 1689 bestehende Brautradition in Koblenz weiter zu Ende. Wegen Insolvenz hatte die Geschäftsführung Ende Januar den Betrieb eingestellt und allen Beschäftigten gekündigt.

Koblenzer Brauerei: Was kann man alles ersteigern?

Versteigert wird vor allem alles, was man als Profi in einer Brauerei braucht. Die Startgebote liegen zwischen 1 Euro und 200.000 Euro. So etwa eine Flaschen-Abfüllanlage für ein Anfangsgebot von 50.000 Euro, eine Etikettier-Maschine ab 22.000 Euro und ein komplettes Sudhaus zum Startpreis von 200.000 Euro. Außerdem sind noch Stahltanks, Ausschankwagen und Kühlanhänger im Angebot.

Auch die Flaschenabfüllanlage der Koblenzer Brauerei kommt nach der Insolvenz unter den Hammer.
Auch die Flaschenabfüllanlage der insolventen Koblenzer Brauerei kam unter den Hammer. Bild in Detailansicht öffnen
Nach der Insolvenz der Koblenzer Brauerei wird auch diese Abfüllanlage für Tankwagen im Internet versteigert.
Die Hanseatische Industrie-Consult GmbH & Co. KG führt die Versteigerung durch: Sie soll das Inventar der insolventen Koblenzer Brauerei zu Geld machen, damit etwa der Sozialplan für die Beschäftigten bezahlt werden kann. Bild in Detailansicht öffnen
Mehrere Stahltanks in einer Reihe: Auch für diese CIP-Anlage für den Gärkeller wird nach der Insolvenz der Koblenzer Brauerei ein Käufer gesucht: Bis Anfang April kann man ein Gebot abgeben.
Auch für diese CIP-Anlage für den Gärkeller wurde nach der Insolvenz der Koblenzer Brauerei ein Käufer gesucht. Bild in Detailansicht öffnen
Auch antike Manometer, ein altes Telefon und 20 Hähne aus dem Maische- und Würzraum stehen zum Verkauf
Auch antike Manometer, ein altes Telefon und 20 Hähne aus dem Maische- und Würzraum standen zum Verkauf. Bild in Detailansicht öffnen
Ein rotes Bierfass mit der Aufschrift "Koblenzer Brauerei": Auch das wird nach der Insolvenz im Internet versteigert
Nur etwas für Profis, oder doch auch für Privatleute? Dieses Biertransportfass der insolventen Koblenzer Brauerei sucht Abnehmer im Internet. Bild in Detailansicht öffnen
Nach der Insolvenz der Koblenzer Brauerei werden auch diese Kupferhauben im Sudhaus im Internet versteigert.
Nach der Insolvenz der Koblenzer Brauerei wurden auch diese Kupferhauben im Sudhaus im Internet angeboten. Sie sind auch von außen zu sehen und prägten jahrzehntelang das Gesicht der Brauerei. Bild in Detailansicht öffnen

Auch die bekannten Kupferkessel sollen raus

Besonders prominente Auktionsstücke sind die drei Kupferhauben der Maische- und Würzebottiche. Diese waren an dem Gebäude in Koblenz von außen gut sichtbar und seit Jahrzehnten das Gesicht der Brauerei. Dass auch die markanten Kupferhauben versteigert werden, wird viele ehemalige Mitarbeiter und Kunden sicherlich schmerzen.

Warum kommt das jetzt alles unter den Hammer?

Seit Ende Januar steht die Koblenzer Brauerei unter der Verwaltung eines Insolvenzverwalters. Dessen Aufgabe ist es unter anderem, noch möglichst viel aus der Insolvenzmasse zu Geld zu machen, da kein neuer Investor für den Weiterbetrieb der Brauerei gefunden werden konnte.

Denn unter anderem soll das Geld aus der Auktion für einige Auslaufgehälter des Personals und den Sozialplan für die gekündigten Beschäftigten der Koblenzer Brauerei verwendet werden, so der Insolvenzverwalter.

Auktion richtet sich eher an Unternehmen

Die angebotenen Stücke sind mit Ausnahme von Kleinteilen und einiger weniger Souvenirs wohl nicht für den Privatgebrauch geeignet, sondern eher etwas für Fachbetriebe und Unternehmen - also zum Beispiel für andere Brauereien oder Getränkebetriebe.

Ganz ohne Bier soll der Standort an der Königsbach in Koblenz aber nicht auskommen. Nach wie vor hat der Investor, die "CS Asset Wohnen An der Königsbach GmbH", der das Gelände und die Brauerei gekauft hat, vor, dort eine neue, kleinere Erlebnisbrauerei zu bauen.

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