In Antweiler hängen 14 schillernde Keramik-Fische über dem Wasser der Ahr. Eine Künstlerin will damit die Erinnerung an die Flut wachhalten.
"Die Flutkatastrophe darf nicht in Vergessenheit geraten", fordert die Künstlerin Michaela Klotz aus Antweiler. '"Es ist noch so viel zu tun. Und viele Bürger sind völlig verzweifelt." Zur Erinnerung an das Unglück vom 14. Juli 2021 hat Michaela Klotz deshalb aus Keramik 14 Fische gestaltet, die jetzt am Ufer der Ahr aufgehängt wurden. Sie sollen den Menschen Mut machen. Deshalb trägt das Kunstwerk auch den Titel: "Zeichen der Zuversicht in Antweiler an der Ahr."
46 Häuser und eine Mühle wurden bei der Flut in Antweiler beschädigt
Das 600-Einwohner-Dorf Antweiler war stark von der Ahr-Flut betroffen. 46 Häuser wurden beschädigt sowie die historische Mühle Gillig. Ihr Keller und Erdgeschoss standen völlig unter Wasser. Direkt neben die Mühle hat Michaela Klotz jetzt ihr Mobile aus Keramikfischen ans Flussufer gestellt.
Müllermeister Ewald Gillig freut sich über das Mahnmal. "Es ist sehr wichtig, dass an die Flut erinnert wird", meint er. Bis 1976 hat Ewald Gillig Getreide gemahlen. Jetzt erzeugt seine Mühle Strom und ist Museum sowie kulturelles Veranstaltungszentrum.
Fische wurden schon an der Erft gezeigt
Im vergangenen Sommer haben die 14 Keramikfische den Menschen an der Erft in Bad Münstereifel Mut gemacht. Auch dieser Ort war von Wassermassen stark zerstört worden. "Die Bürger dort haben sich sehr über das Kunstwerk gefreut", berichtet Michaela Klotz. "Jetzt sind die Fische heimgekommen nach Antweiler."
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Raku-Fische sollen Zuversicht verbreiten
Geschaffen wurden die Keramik-Fische im Atelier der Künstlerin, die seit elf Jahren in Antweiler lebt. Gestaltet nach der japanische Raku-Technik. "Raku bedeutet Freude, Glück, Zuversicht", erzählt Michaela Klotz. "Und das braucht die betroffene Region an der Ahr."
Zerfallen die Keramik-Fische im Winter?
Michaela Klotz hat für das Mobile heimische Fisch-Arten modelliert, die in der Ahr leben: Forelle, Karpfen, Lachs, Esche und Aal. Die Keramik-Tiere sollen so lange an der Mühle hängen, bis sie sich aufgrund von Regen, Frost und Sonneneinstrahlung auflösen. "Ich bin gespannt, wie lange sie durchhalten", sagt Künstlerin Michaela Klotz. "Die Fische werden irgendwann zerfallen. Und das Ahrtal wird hoffentlich schnell wieder aufgebaut werden."
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