Ein Würfel aus Kunstharz soll in Ahrweiler an die Flut erinnern. Mit dem "Museum of modern Ahrts" wollen die Initiatoren das Ahrtal aber auch wieder in die Öffentlichkeit rücken.
Ein alter Schuh voll Schlamm schimmert durch das Kunstharz, auch eine stehengebliebene Luxus-Armbanduhr ist in dem Würfel zu sehen. Der dreieinhalb Tonnen schwere Würfel aus Kunstharz steht im Zentrum einer Kampagne, die an die Ahr-Flut im Juli 2021 erinnern soll.
Gegenstände im Würfel stehen für Flut-Geschichten
"Das sind Objekte und Relikte, die nach der Flut aufgelesen wurden und für eine Geschichte stehen", erzählt Mitinitiator Daniel Koller. Der Marketing-Experte aus München hat mehrere Monate an dem Projekt gearbeitet. Damit soll das Ahrtal wieder stärker in den Fokus rücken. "Der Würfel soll zeigen, wie die Zeit in dieser Periode der Flut und den Wochen drauf, stehen geblieben ist".
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Kunstharz-Würfel soll Denkmal sein
Betroffene aus dem ganzen Tal haben Gegenstände eingereicht, die nun im blau-schimmernden Würfel zu sehen sind. Es scheint, als schwämmen sie im Wasser.
So findet sich zum Beispiel auch eine alte Weinflasche in dem Kunstwerk. Winzer Marc Adeneuer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler hat sie für das Projekt gestiftet. "Gedacht ist das ja, um an die Flut zu erinnern und ein Denkmal zu haben. Aber auch ein Punkt, der uns die Zukunft und die Hoffnung bringen soll", so der Winzer.
Daneben sollen die Geschichten von Flut-Betroffenen auch auf einer Internetseite erzählt werden. Sponsoren finanzieren das Projekt, außerdem sollen digitale Anteile an dem Würfel als sogenannte NFT verkauft werden.
Laurentiuskirche in Ahrweiler als Ausstellungsort
Derzeit steht das Kunstwerk in der Laurentiuskirche in Ahrweiler. Hier laufen noch immer die Trockengeräte, der Putz ist schulterhoch abgeklopft. Es gibt noch immer keine Kirchenbänke und auch der Altar ist derzeit nur provisorisch.
"Weil hier noch immer viel an die Flut erinnert, ist die Kirche in der Ahrweiler Altstadt ein guter Ort für so ein Projekt", erzählt Pfarrer Jörg Meyrer. Doch deshalb wühle das Kunstwerk auch viele Erinnerungen auf. "Ich habe mit einer Frau gesprochen, die den Würfel hier gesehen hat und die erschrocken war", so der Pfarrer. "Weil es zu sehr an die Flut erinnert. Erinnerungskultur ist ein ganz sensibles Thema".
Denkmal soll für Umgang mit Katastrophen sensibilisieren
Der Würfel soll einen Beitrag zur Erinnerung an die Flut leisten, so die Initiatoren. Aber er soll auch eine politische Botschaft vermitteln. "Katastrophenbewältigung dauert über Jahre an. Wir müssen über Jahre diese Themen sorgfältig verfolgen und daraus Schlüsse ziehen für Katastrophen, die noch kommen", so Daniel Koller,
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