Der Kunststoffhersteller Philippine aus Lahnstein hat Insolvenz angemeldet. Wie der Insolvenzverwalter mitteilt, sind mehr als 300 Beschäftigte betroffen.
Die Geschäftsführung und der Insolvenzverwalter haben die ersten Angestellten schon an frühen Nachmittag informiert. Weil die Firma im Drei-Schicht-Betrieb arbeitet, gibt es nach ihren Angaben noch zwei weitere Betriebsversammlungen.
Gehälter werden noch drei Monate weiter gezahlt
Die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise hätten das Unternehmen so stark belastet, dass es einen Insolvenzantrag stellen musste. Erklärtes Ziel von Geschäftsführung und Insolvenzverwalter ist der Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen. Die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten sollen in den nächsten drei Monaten weiter gezahlt werden. Der Geschäftsbetrieb soll demnach uneingeschränkt weiter laufen.
Philippine ist einer der größten Arbeitgeber in Lahnstein. In dem Unternehmen werden Kunststoffteile für die Autoindustrie hergestellt, etwa Kopfstützen, aber auch Isolierboxen und Lebensmittelbehälter.
Weitere Teile der Philippine Gruppe nicht betroffen
Von der Insolvenz ist nach Angaben des Insolvenzverwalters ausdrücklich nur die Philippine GmbH & Co. Technische Kunststoffe KG betroffen. Alle weiteren Gesellschaften der Unternehmensgruppe, die primär für den Dämmstoffbereich tätig sind, seien hingegen solide und profitabel aufgestellt.
Rechtsanwalt und vorläufige Insolvenzverwaltzer Jens Lieser erklärte zur Insolvenz: "Das Unternehmen wird von den Auftraggebern der Automobilindustrie für seine hochwertigen Kunststoffteile geschätzt. Es blickt auf gute und langjährige Kundenbeziehungen, so dass ich mir vorstellen kann, dass wir eine Fortführungslösung finden werden".
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