Ein Mann liest einen Stromzähler ab. Die Energieversorgung Mittelrhein warnt vor Betrüger, die sich als Mitarbeiter des Unternehmens ausgeben, um Daten der Kunden zu stehlen.

Datenklau an der Haustür

Energieversorger in Koblenz warnt vor Betrügern

Stand
Autor/in
Jessica Pfeiffer
Bild von SWR Multimediareadakteurin Jessica Pfeiffer aus dem SWR-Aktuell- Studio in Koblenz

Sie geben sich als Mitarbeiter der Energieversorgung Mittelrhein aus und wollen angeblich nur den Zählerstand ablesen - die evm Koblenz warnt vor Betrügern, die Kundendaten ausnutzen.

In Kruft waren sie zuletzt in roten Jacken unterwegs - die angeblichen Mitarbeiter der Energieversorgung Mittelrhein (evm). Nach Angaben des Unternehmens geben die Betrüger vor, den Zählerstand ablesen zu wollen, nutzten die Informationen aber dann, um Daten zu klauen.

Betrüger wechseln heimlich den Versorger

Wie die evm mitteilt, klingeln die angeblichen Mitarbeiter an Haustüren und fragen die Bewohner nach ihren Namen, der Zählernummer und dem Zählerstand. Sobald sie die Daten hätten, würden sie diese nutzen, um heimlich im Namen der Anwohner den Energieversorger zu wechseln. Das bedeutet: Die Betrüger geben die Daten in ein System ein, kündigen den Vertrag bei der evm und schließen einen neuen Vertrag mit einem anderen Energieversorger ab.

Provision gegen Zählerdaten

Die Kunden würden den Wechsel in der Regel erst dann mitbekommen, wenn sie von dem neuen Energieversorger Post bekämen - und seien dann überrascht. Denn: Eine Unterschrift oder schriftliche Kündigung vonseiten der Kunden ist laut evm nicht mehr notwendig, das übernehme mittlerweile der neue Anbieter.

Für den Lieferantenwechsel bekommen die Betrüger laut der Energieversorgung Mittelrhein eine Provision - und das sei gar nicht mal so wenig. Die Betrüger werden oftmals nicht von den Versorgern selbst geschickt, sondern von Zwischenhändlern, die im Auftrag des Versorgers neue Kunden werben sollen.

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Die evm rät Kunden gut aufzupassen. Echte Mitarbeiter der evm tragen demnach Jacken mit dem Logo des Unternehmens. Außerdem würden sie nie nach Daten wie dem Namen oder der Zählernummer der Kunden fragen, denn die Ableser hätten vorgedruckte Karten mit den entsprechenden Daten der Kunden dabei.

Kunden könnten sich auch einen Dienstausweis der Ableser zeigen lassen. Wer ganz unsicher ist, könne auch bei der Energieversorgung anrufen und nachfragen, ob der Ableser wirklich bei dem Unternehmen arbeitet. Kunden, die niemanden ins Haus lassen wollen, können den Zählerstand auch telefonisch, per Mail oder Postkarte selbst abgeben.

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