Am Riesenrad des Novembermarkts haben die Höhenretter der Feuerwehr Pirmasens geübt, wie sie eine Person aus einer Gondel in 35 Metern Höhe abseilen können. Ging dabei alles gut?
"Das habe ich noch nie gemacht," sagt Manuel Matheis. "Das Riesenrad ist eine ganz neue Situation," fügt der Leiter der Höhenrettungsgruppe hinzu. Neben ihm steht das 35 Meter hohe Riesenrad, das für den Novembermarkt in Pirmasens bereits aufgebaut wurde. Matheis wird auf das Riesenrad klettern und sich sowie eine weitere Person abseilen. Seine Kollegen am Boden sichern ihn ab.
Höhenretter proben auf Riesenrad in Pirmasens den Ernstfall
Für die Übung wird ein mechanischer Defekt am Riesenrad angenommen: Das Riesenrad lässt sich nicht mehr drehen, ein Notbetrieb ist nicht möglich. Eine Person verharrt in schwindelerregender Höhe in einer der oberen Gondeln. Die Drehleiter allein reicht für die Rettung nicht aus.
Bevor es losgeht, ziehen sich alle Höhenretter der Feuerwehr ihre Ausrüstung an: Klettergurte mit vielen Haken, Helme und die spezielle Feuerwehrmontur der Höhenrettung. Dann geht es los. Per Funk ist Matheis mit seinen Kollegen verbunden. Er klettert zuerst über eine Sicherheitsleiter zur Nabe, dem Mittelpunkt des Riesenrads. Von dort aus bewegt er sich über die Gitterkonstruktion der Speichen zur Gondel.
"Er hat ordentlich zu tun," sagt sein Kollege Christian Keller am Boden. "Gerade weil bei dieser Art von Riesenrad keine richtigen Kreuzstreben in den Speichen vorhanden sind. Das macht den Aufstieg schwieriger." Dafür, dass das Team diese Übung zum ersten Mal durchführt, würde es jedoch gut laufen.
Riesenrad-Fahrt: Übung der Höhenretter in Pirmasens gibt den Zuschauern Vertrauen
Unten, vor der Kirche St. Pirmin in der Pirmasenser Innenstadt, haben sich zahlreiche Zuschauer versammelt und beobachten, wie Matheis zur obersten Gondel aufsteigt. Viele von ihnen haben Höhenangst und würden deshalb nicht mit dem Riesenrad fahren. Sollten sie es doch tun, hätten sie aber ein gutes Gefühl, dass sie auch in dieser Situation durch die gut vorbereitete Feuerwehr gerettet würden.
"So, bin mal in der Gondel," gibt Matheis dann per Funk Bescheid. Dann geht alles ganz schnell. Mit geübten Handgriffen zieht das Rettungsteam Seile nach oben, sodass sich Matheis mit der Person in der Gondel abseilen kann. Als beide wieder sicher auf dem Boden ankommen, klatschen die Zuschauer. "Wenn es funktioniert, ist es immer schön," sagt Matheis. "Das Ziel ist erreicht, und alle sind heil am Boden."
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