Hohe Mehrwertsteuer, teure Lebensmittel & Co.

Immer mehr Restaurants im Westen der Pfalz schließen

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Sarah Korz
SWR-Reporterin Sarah Korz
Johannes Zinßmeister
Bild von Johannes Zinßmeister, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Immer mehr Gastronomen müssen auch in der Westpfalz ihr Restaurant aufgeben. Woran das liegt? Vor allem an der Mehrwertsteuer, so der Hotel- und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz.

Seit Anfang des Jahres gilt für Speisen in Restaurants wieder eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Während der Coronazeit hatte der Bund die Mehrwertsteuer auf 7 Prozent gesenkt. Das sollte Gastronomen wegen der Umsatzeinbrüche entlasten. Doch jetzt, da die Mehrwertsteuer wieder angehoben wurde, leidet die Gastronomie extrem, so der Hotel- und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz - kurz DEHOGA. Das Ganze habe die Branche hart getroffen.

Viele Lokale müssen schließen

Der Verband fordert vom Bund, die Mehrwertsteuer umgehend wieder zu senken und die Lokalbetreiber zu entlasten. Denn im ersten Quartal dieses Jahres haben laut DEHOGA überdurchschnittlich viele Lokale geschlossen. Zum Beispiel im Bereich des DEHOGA in Kusel. Dort kämpfen viele Hotels und Restaurants ums Überleben, sagt Kreisvorsitzender Stefan Klinck. Auch er sei mit seinem Waldhotel Felschbacherhof betroffen.

Es treffe natürlich auch die Kundschaft, denn die Mehrwertsteuer müsse weitergegeben werden. Ein Beispiel aus Klincks Waldhotel: Bei einer Konfirmationsfeier musste eine Gästegruppe durch die gestiegene Mehrwertsteuer etwa 200 Euro mehr zahlen. Klinck geht davon aus, dass es sicherlich noch weitere Schließungen geben wird.

Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie: 19 Prozent Mehrwersteuer Text auf einer Serviette in einem Teller.
Viele Restaurants schließen - unter anderem wegen der erhöhten Mehrwertsteuer und gestiegenen Preisen für Lebensmittel. "Alle Betriebe, die anständig kalkulieren und ihre Preise durchsetzen, werden überleben", ist sich der Donnersberger Gastronom Alexander Wurster sicher.

Gastronomie leidet auch unter Preisen für Lebensmittel

Doch die Mehrwertsteuer ist nicht das Einzige, was der Gastro-Branche zu schaffen macht. Vieles ist teurer geworden, zum Beispiel Lebensmittel. Der DEHOGA geht davon aus, dass dieser Trend anhält und weitere Gastronomen ihre Lokale schließen müssen. "Die Situation ist angespannt", sagt Alexander Wurster vom DEHOGA-Kreisverband Donnersberg.

"Diejenigen, die die Preise voll umfänglich weiter gegeben haben, verzeichnen geringere Gästezahlen oder geringere Pro-Kopf-Umsätze." Denn manche Gäste würden auf eine Vorspeise oder auf das Dessert verzichten. Manche Gastronomen wollten das Problem umgehen, in dem sie die Preise niedrig halten, erklärt Wurster. "Die spüren jetzt, dass sie zwar Geschäft haben. Aber der Ertrag ist jetzt im Negativen, was logisch keinen Sinn macht, da wir alle Gewinn machen müssen, damit die Restaurants zukunftsfähig bleiben."

 Das ist das neue Hier und Jetzt, da müssen wir uns dran gewöhnen.

Alexander Wurster ist nicht nur Vorsitzender des DEHOGA-Kreisverbands Donnersberg. Seit 2010 ist er Geschäftsführer des Parkhotels Schillerhain in Kirchheimbolanden. "Wir spüren auch bei manchen Gästegruppen eine Zurückhaltung im Kaufverhalten. Ich persönlich bin der Meinung, dass es so ist wie beim Spritpreis über 2 Euro. Am Anfang hat jeder noch das Auto stehen gelassen und mit der Zeit hat man sich dran gewöhnt und gezahlt. So ist es auch mit den Preisen in der Gastro", betont Wurster.

"Das ist das neue Hier und Jetzt, da müssen wir uns dran gewöhnen." Man könne natürlich auf einen Restaurantbesuch und die Gastronomie verzichten. Aber Corona habe deutlich gezeigt, wie wichtig Geselligkeit sei und genau das allen gefehlt habe. "Daher schaue ich ganz zuversichtlich in die Zukunft", so der Gastronom. Alexander Wurster ist sich sicher: "Alle Betriebe, die jetzt anständig kalkulieren und ihre Preise durchsetzen, werden überleben und eine Zukunft haben. Die, die nicht kalkulieren können, für die wird es schwierig."

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