Die rheinland-pfälzische Gastronomie kämpft einer Befragung des Branchenverbandes Dehoga zufolge seit Beginn des Jahres mit deutlichen Umsatz-Rückgängen, bedingt durch den wieder höheren Mehrwertsteuersatz.
Waren es während der Corona-Pandemie zur Entlastung der Branche noch 7 Prozent, gilt für Speisen in der Gastronomie seit Jahresbeginn wieder der vorherige Mehwertsteuersatz von 19 Prozent. Mit Folgen, wie der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur klarstellt. Demnach hat die Befragung innerhalb der Branche im Land ergeben, dass die Erlöse im Februar um 14,9 Prozent niedriger ausgefallen sind, als im Vorjahresmonat.
Dehoga-Präsident: "Die Lage ist herausfordernd, aber nicht hoffnungslos."
Hauman bezeichnet die Lage als herausfordernd, aber nicht hoffnungslos. Von den etwas mehr als 100 befragten Betrieben in Rheinland-Pfalz hätten 40,4 Prozent angegeben, sie hätten weniger Umsatz als im Februar 2023. Ähnlich viele Betriebe - 44 Prozent - hätten weniger Gäste und knapp ein Drittel gab an, dass sie weniger Umsatz je Gast haben.
"Das ist schon signifikant", sagte Haumann. Die Gewinnmargen lägen deutlich unter 15 Prozent. Umgehen müssten die Betriebe neben dem wieder höheren Mehrwertsteuersatz auch mit steigenden Kosten etwa für Energie, Lebensmittel und Getränke. Entsprechend hätten mehr als 94 Prozent der im Land befragten Gastronomen ihre Preise gegenüber dem Dezember des vergangenen Jahres erhöht - und das um 12,3 Prozent im Schnitt. Die spannende Frage der kommenden Monate sei, ob die Kunden die höheren Preise akzeptierten, so Haumann.
Nur wenige Betriebe wollen Mitarbeiter entlassen
Mehr als 70 Prozent der Betriebe hätten der Umfrage zufolge inzwischen geplante Investitionen aufgegeben oder kürzten diese. Außerdem hätten fast 44 Prozent der Betriebe Öffnungszeiten verkürzt, eine Mehrheit habe die Speisekarte ausgedünnt. Erfreulich sei, dass nur 14 Prozent die Entlassung von Mitarbeitern in Erwägung ziehe und das, obwohl in den vergangenen Jahren die Gehälter deutlich gestiegen seien - auch, um in der Pandemie verloren gegangenes Personal wiederzugewinnen.