In Koblenz und Wittlich

Hilfe für Familien in Brennpunkten - Grundschulzentren starten

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Dirk Rodenkirch
Dirk Rodenkirch

In Rheinland-Pfalz sollen im kommenden Schuljahr die ersten Familiengrundschulzentren entstehen. Dort sollen unter anderem Eltern stärker eingebunden und beraten werden.

Die Familiengrundschulzentren sind für so genannte Brennpunktschulen konzipiert worden - das rheinland-pfälzische Bildungsministerium spricht von Schulen in herausfordernder Lage. Die ersten Zentren sollen nach den Sommerferien an Grundschulen in Koblenz und Wittlich an den Start gehen. Das hat das Bildungsministerium mit den beiden Kommunen vereinbart.

Schulen wollen Eltern "ins Boot holen"

Eines der wichtigsten Ziele der Familiengrundschulzentren sei es, die Eltern mit ins Boot zu holen. Als wichtigste Bezugspersonen ihrer Kinder sei ihr Einfluss auf den Lernerfolg gerade im Grundschulalter groß, so Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Neben qualifizierter Hausaufgabenhilfe sieht das Konzept beispielsweise auch Sprachkurse für Eltern vor sowie Sprechstunden und Beratungsangebote, die auch Schuldnerberatung enthalten.

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"Viele Eltern haben Scheu in Schulen zu gehen und mit Lehrern zu reden", sagte Hubig. Deshalb sind laut Ministerium auch Kochkurse und Nähkurse geplant, über die Eltern auch mit Lehrern in Kontakt kommen und sich untereinander vernetzen können. Dafür arbeiteten etwa kommunale Bildungsbüros, freie Bildungsträger oder lokale Vereine zusammen, damit Schule ein Ort der Begegnung werde.

Sieben Grundschulen aus Koblenz und Wittlich beginnen

Ab dem kommenden Schuljahr entstehen an zunächst sieben Grundschulen in Koblenz und Wittlich Familiengrundschulzentren. In Koblenz sind dies die Grundschulen Regenbogen, Wallersheim und Willi-Graf und in Wittlich die Grundschulen Bombogen, Friedrichstraße, Wengerohr und Georg-Meistermann. Die Schulen befinden sich jeweils in "herausfordernden Lagen", so das Bildungsministerium. Dort gebe es schon heute etablierte Schulsozialarbeit. Diese wird auch in Zukunft eingebunden.

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"In Schulen Räume für Begegnung schaffen"

Bürgermeister Joachim Rodenkirch aus Wittlich berichtete, dass es in Kindertagesstätten meist noch gelinge, intensiv Kontakt zu Familien zu halten. Ab der Einschulung gebe es dann aber häufig einen Bruch. Ziel sei es deshalb, Eltern in Familiengrundschulzentren mit in die Verantwortung zu nehmen und "Räume für die Begegnung zu schaffen". Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner erklärte: "Wenn wir den Schulerfolg der Kinder verbessern wollen, müssen wir auch die Eltern mit ihren Problemen in den Fokus nehmen."

Schon 150 Familiengrundschulzentren in NRW

Das Land Rheinland-Pfalz setzt das Projekt gemeinsam mit zwei Siftungen um: Der Wübben Stiftung Bildung und der Auridis Stiftung. Beide haben bereits in Nordrhein-Westfalen Familiengrundschulzentren etabliert. Dort gebe es inzwischen bereits rund 150 solcher Zentren, so Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung.

"In enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und den Kommunen erproben wir, wie dieser Ansatz auch in Koblenz und Wittlich erfolgreich sein kann", sagte Warnke. Die Erkenntnisse, die dort gewonnen würden, ließen sich anschließend auch für andere Kommunen in Rheinland-Pfalz gewinnbringend nutzen.

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Für die Familiengrundschulzentren in Koblenz und Wittlich stellt das Land für dieses und nächstes rund 350.000 Euro bereit. Die beiden Stiftungen beteiligen sich mit 140.000 Euro sowie Koblenz und Wittlich mit jeweils rund 100.000 Euro.

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