Der GDL-Streik wirkt sich auch auf Firmen im Land aus, die Waren per Bahn bekommen oder verschicken. Die Einschränkungen durch den Stillstand können die Unternehmen nicht immer ausgleichen.
Am Dienstagabend beginnt die nächste Streikrunde bei der Deutschen Bahn. Ab 18 Uhr wird beim Güterverkehr die Arbeit niedergelegt, beim Personenverkehr dann in der Nacht. Bahn und Industrieunternehmen bereiten sich auf erhebliche Einschränkungen durch den sechstägigen Streik vor.
Lokführer-Ausstand bis Montag Stillstand - Wie Pendler in Rheinland-Pfalz vom Streik bei der Bahn betroffen sind
Der Streit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Bahn ist in der nächsten Runde. Seit der Nacht auf Mittwoch streiken die Lokführer im Personenverkehr. Auch viele Züge in RLP fallen aus.
Unter anderem die Autoindustrie und Chemie-Unternehmen versuchen aktuell, kurzfristig ihre Liefer- und Logistikketten umzustellen. Wo möglich sollen zum Beispiel Lkw statt Güterzüge eingesetzt werden. Das sei aber nur begrenzt möglich, warnen die entsprechenden Branchenverbände. Viele Unternehmen hätten bereits ihre Möglichkeiten ausgeschöpft. Durch Umplanen könnten die Auswirkungen nur teilweise reduziert werden.
Vor allem beim internationalen Güterverkehr könnte es Probleme geben, warnt DB Cargo. Innerhalb Deutschlands wollen hingegen private Güterbahn-Unternehmen noch vereinzelt Waren aufnehmen. Diese hoffen sogar, dass ihre Züge wegen der freien Strecken pünktlicher ans Ziel kommen.
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Der Chemiekonzern BASF kritisiert den Lokführer-Streik. Güterzüge fallen aus. Ersatz-Lkw müssen besorgt werden. Der Schaden ist enorm, sagt der Chef des BASF-Werks Ludwigshafen.
Experten befürchten Millardenschäden für Wirtschaft
Ökonomen gehen durch den langen Streik von einem Milliarden-Schaden aus: "Ein eintägiger bundesweiter Bahnstreik kostet etwa 100 Millionen Euro am Tag an Wirtschaftsleistung", sagte der Konjunkturchef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), Michael Grömling, der Nachrichtenagentur Reuters.
Bei der nun angekündigten Streikdauer von sechs Tagen würden die Kosten nicht mehr linear steigen, sondern sich teils multiplizieren. "Wir sind da schnell bei einer Milliarde Euro Schaden", so Grömling. Die Deutsche Bahn selbst kalkuliert mit etwa 25 Millionen Euro pro Tag allein für ihr Unternehmen.
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