Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zum zweiten Streik aufgerufen. Die Beeinträchtigungen sind die gleichen wie vor rund drei Wochen.
Am Freitagmorgen waren am Bahnhof Koblenz kaum Reisende zu sehen. Denn die meisten Züge fielen tatsächlich infolge des GDL-Streiks aus. Bei den wenigen Zügen, die noch fuhren, handelte es sich überwiegend um Privatbahnen.
Reisende in Koblenz zeigen Verständnis für GDL-Streik
Von den wenigen Reisenden, die da waren, äußerten einige grundsätzlich Verständnis für die Streikenden. Die Befragten hatten sich auf Verspätungen eingestellt und waren vorbereitet. Eine Frau sagte: "Man konnte ja gut planen. Es war klar, dass die GDL noch einmal in der Vorweihnachtszeit streiken würde. Dass es genau auf heute fällt, ist ärgerlich, aber da kann man halt nichts machen."
Lokführer-Streik dauert 24 Stunden
Dieses Mal dauert der flächendeckende Streik 24 Stunden lang. Er hat Donnerstagabend um 22 Uhr begonnen und geht bis Freitagabend 22 Uhr. Die Deutsche Bahn rechnet im Norden von Rheinland-Pfalz mit erheblichen Störungen. Die privaten Bahnunternehmen werden zwar selbst nicht bestreikt, gehen aber ebenfalls von Behinderungen aus.
Im Fernverkehr wird der Fahrplan deutlich ausgedünnt, dafür will die Bahn, wie vor drei Wochen, längere Züge einsetzen, um so viele Fahrgäste wie möglich mitnehmen zu können. Im Nah- und Regionalverkehr gilt ein Notfahrplan, dieser ist praktisch identisch wie beim ersten GDL-Streik vor rund drei Wochen.
24-Stunden-Bahn-Warnstreik Schienenverkehr in RLP rollt wieder - Züge voll
Nach dem Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) rollt der Schienenverkehr wieder durch Rheinland-Pfalz. Dennoch kann es in etlichen Zügen noch voll werden.
Diese Züge sind im Regionalverkehr rund um Koblenz betroffen
Laut Notfahrplan der Deutschen Bahn fallen folgende Züge komplett aus:
RE 8 (Koblenz - Mönchengladbach)
RB 23 (Mayen - Limburg (Lahn))
RE 25 (Koblenz - Gießen)
RB 38 (Kaisersesch - Andernach)
Voraussichtlich im Regelfahrplan bleiben die Linien RE 2 (Koblenz - Frankfurt) und der RE 1 (Koblenz - Mannheim). Beim RE 1 fällt allerdings der Streckenabschnitt zwischen Koblenz und Saarbrücken aus.
Die RB 27 (Koblenz - Mönchengladbach) und die RB 81 (Koblenz - Trier) fahren im Zwei-Stunden-Takt
Auch private Bahnunternehmen rechnen mit Ausfällen und Verspätungen
Die Mittelrheinbahn rechnet auf der Strecke der RB 26 (Mainz - Köln) mit massiven Störungen. Auch der Betreiber Trans Regio ist vom Streik betroffen. Da ein Großteil der Fahrten ausfallen werde, sollten Fahrgäste kurz vor dem Fahrtantritt ihre Verbindungen checken, so ein Sprecher des Unternehmens. Ein Schienenersatzverkehr habe man in der Kürze der Zeit seit der Streikankündigung nicht einrichten können.
Die RB 10 (Neuwied - Frankfurt) vom Betreiber VIAS wird nach Unternehmensangaben nicht bestreikt und fährt grundsätzlich planmäßig. Indirekte Auswirkungen durch den Streik könne es trotzdem geben, heißt es von VIAS.
Ähnlich ist die Situation beim RE 5 (Koblenz - Oberwesel). Der Betreiber National Express geht von einer erheblichen Überlastung der eigenen Züge während des Streiks aus. Man rechne mit Verspätungen und Teilausfällen, gab das Unternehmen bekannt.
Mehr zum Warnstreik
Pro Bahn: Warnstreik wurde zu kurzfristig angekündigt
Der Bundesvorsitzende von Pro Bahn, Neuß, kritisiert die kurzfristige Ankündigung der Warnstreiks bei der Bahn und fordert Bereitschafts-Personal.
Wenn ein Streik den Bahnverkehr lahmlegt Bahnstreik - Arbeitnehmer müssen pünktlich zur Arbeit erscheinen
Pendler brauchen wieder starke Nerven: Die Lokführergewerkschaft GDL hat einen weiteren Warnstreik im Personenverkehr gestartet. Wie Sie zur Arbeit kommen können und welche Rechte Arbeitnehmende haben, erfahren Sie hier auf einen Blick.