Lokführer-Ausstand bis Montag

Stillstand - Wie Pendler in Rheinland-Pfalz vom Streik bei der Bahn betroffen sind

Stand

Der Streit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Bahn ist in der nächsten Runde. Seit der Nacht auf Mittwoch streiken die Lokführer im Personenverkehr. Auch viele Züge in RLP fallen aus.

Im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn gibt es beinahe Stillstand. Es fahren deutlich weniger Züge. Seit der Nacht auf Mittwoch wird der Personenverkehr bestreikt, der Güterverkehr bereits seit Dienstagabend. Der Streik soll laut GDL erst am Montag, 29. Januar, um 18 Uhr enden.

Die Züge der Deutschen Bahn (DB) fahren nach einem Notfahrplan - der sichert aber nur ein sehr begrenztes Angebot ab. Ziel sei es, dass während des Streiks im Fernverkehr 20 Prozent der Züge fahren, hieß es.

Schon bei vorherigen Streiks ist lediglich ein Fünftel der Fernverkehrszüge gefahren. Laut der Bahn läuft der Notfahrplan bislang stabil. "Die Züge rollen, und man kann auch während des Streiks reisen", sagte Bahn-Vorstandsmitglied Stefanie Berk am Donnerstag.

RLP

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Ein Notfahrplan gilt auch für den Regionalverkehr. Wie sieht es in einzelnen Regionen von Rheinland-Pfalz aus und was sagen die Bahnfahrer dazu?

Frust bei Bahnreisenden in Kaiserslautern

"Da sagen die Politiker, man soll auf Bus und Bahn umsteigen, dann fahren die nicht. Die Leute müssen doch gucken, wie sie zur Arbeit kommen", kommentierte eine Bahnreisende in Kaiserslautern den Streik. Andere Reisende zeigten Verständnis, jedoch der Frust überwog.

Nach Auskunft des Zweckverbandes, in dessen Auftrag die Deutsche Bahn in der Pfalz fährt, gilt in großen Teilen der Notfallfahrplan. Mehr Infos zu den Auswirkungen in der Westpfalz gibt es hier.

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Zwei-Stunden-Takt auf Hauptstrecken in der Region Ludwigshafen

In der Region Ludwigshafen und der Vorderpfalz fahren die Züge auf Hauptstrecken alle zwei Stunden. Die Nebenstrecken werden dagegen sechs Tage lang stillgelegt. Der Notfahrplan könne allerdings nur funktionieren, wenn kein Fahrdienstleiter seine Arbeit niederlege. Würden Stellwerke nicht besetzt, könnte kein einziger Zug fahren. Keine Einschränkungen gibt es beim Pendelverkehr der S 44 ins BASF-Werk. Die Bahn fährt wie gewohnt von Ludwigshafen Hbf im 60-Minuten-Takt. Hier finden Sie weitere Informationen zu dieser Region.

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Das sind die Auswirkungen rund um Koblenz

Betroffen sind die meisten Verbindungen von und nach Koblenz, die direkt von der Deutschen Bahn betrieben werden. Private Unternehmen wie etwa die Mittelrheinbahn werden zwar nicht bestreikt, rechnen aber trotzdem mit Behinderungen. Der RE 2 Koblenz-Mainz-Frankfurt soll nach Regelfahrplan verkehren. Kurzfristige Ausfälle seien aber möglich. Informationen im Detail zur Region Koblenz gibt es hier.

Diese Einschränkungen gibt es im Raum Trier

Schlechte Karten haben alle Bahnfahrenden, die zum Beispiel aus Trier in Richtung Koblenz fahren wollen. Der RE 1 entfällt nach Angaben der Deutschen Bahn komplett. Die Regionalbahn fahre lediglich im Zwei-Stunden-Takt. Zudem werden nach Angaben der luxemburgischen Bahn (CFL) keine Züge mehr über die deutsch-luxemburgische Grenze fahren. Mehr zu den Auswirkungen in der Region Trier erfahren Sie hier.

Weitere Informationen finden Sie im Notfahrplan der Bahn. Bahnkunden sollten sich vor einer Fahrt über Zugausfälle und Verspätungen informieren, beispielsweise im Internet oder über die Bahn-App. 

Vlexx und Trans Regio in RLP nicht direkt vom Streik betroffen

In Rheinland-Pfalz sind Züge von Bahnunternehmen wie Vlexx oder Trans Regio nicht direkt vom Streik betroffen. Vlexx bedient unter anderem Strecken von Frankfurt via Rheinland-Pfalz nach Saarbrücken, Linien in der Pfalz und entlang des Mittelrheins. Trans Regio betreibt die die Mittelrheinbahn zwischen Köln und Mainz. Aber: Sollten Fahrdienstleiter in Stellwerken die Arbeit niederlegen, können auch dort keine Züge mehr fahren.

Neue Streiks trotz neuen Angebots der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn hatte der GDL vor dem Streik ein neues Angebot vorgelegt: Es sieht unter anderem vor, dass die Lokführer zwischen mehreren Arbeitszeitmodellen wählen. Personalvorstand Martin Seiler erklärte, Beschäftigte könnten ab dem 1. Januar 2026 eine Stunde weniger Arbeit bei gleichem Lohn wählen. Wer sich gegen die Absenkung auf 37 Stunden entscheide, bekomme 2,7 Prozent mehr Geld. GDL-Chef Claus Weselsky beharrt hingegen auf ein Angebot, in dem eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich enthalten ist.

Verkehrsminister Wissing fordert Schlichtungsverfahren

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kritisierte im SWR das "destruktive Verhalten" der beiden Konfliktparteien. "Sich dem Verhandlungstisch zu verweigern und das ganze Land in Geiselhaft zu nehmen, ist nicht akzeptabel", so Wissing. Wenn es nicht anders gehe, müsse im Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und GDL ein Mediator oder eine Mediatorin eingesetzt werden.

Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL läuft seit Anfang November. Die GDL erklärte die Gespräche bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert. Seit dem 24. November wird daher nicht mehr verhandelt. Der gegenwärtige Streik ist der vierte seither. Nach einer Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern sind auch unbefristete Streiks möglich.

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