Bei vielen Vorschulkindern in Baden-Württemberg hapert es mit der Sprache. Das hat das Kultusministerium bekannt gegeben. Die Sozialdemokraten im Landtag verlangen Konsequenzen.
26,8 Prozent der Vorschulkinder in Baden-Württemberg hatten im Untersuchungsjahr 2021/22 einen intensiven Sprachförderbedarf. Das teilte das Kultusministerium auf eine Anfrage der SPD mit. Die Sozialdemokraten werfen Bildungsministerin Theresa Schopper (Grüne) in diesem Bereich Untätigkeit vor.
Dass sprachliche Förderung schon in der Vorschule erfolgen sollte, hatte Schopper nach einem Besuch in Hamburg Anfang des Jahres bekräftigt. In der Antwort auf die SPD-Anfrage heißt es, man messe der Einschulungsuntersuchung eine hohe Bedeutung bei, um allen Kindern einen guten Schulstart zu ermöglichen. Verbindliche Aussagen über Konzeption der Sprachdiagnostik, über den Förderumfang und den Einführungszeitraum könnten aber noch nicht gemacht werden.
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SPD fordert vorschulische Sprachtests
SPD-Bildungsexpertin Katrin Steinhülb-Joos vermisst die versprochenen gleichen Bildungschancen für alle Kinder. Vor allem brauche es endlich die Einführung vorschulischer Sprachtests, die bei erkannten Mängeln eine verpflichtende Sprachförderung nach sich ziehen sollten. Die Kultusministerin kenne die alarmierende Lage, trödele aber trotzdem weiter, so die SPD-Politikerin.
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