Seit rund 45 Jahren sind sie in den Ulmer Parkhäusern im Einsatz: Parktickets mit Magnetstreifen. Bald werden sie von einer automatischen Kennzeichenerkennung ersetzt, nicht ohne Grund.
Einfach ins Parkhaus reinfahren, das Auto wird gescannt, beim Gehen das Kfz-Kennzeichen am Automaten eingeben, bezahlen und - fertig ist der Parkhausbesuch. So könnte Parken in Ulmer Parkhäusern in naher Zukunft funktionieren. Die Gegenwart sieht noch anders aus: Da muss man noch mit dem guten alten Parkticket mit Magnetstreifen bezahlen. Seit 45 Jahren ist es im Einsatz, nur leider funktioniert das nicht immer.
Rund fünf Mal am Tag kommt es im Parkhaus Fischerviertel in Ulm sogar vor, dass eine Autofahrerin oder ein Autofahrer nicht mehr einfach rausfahren kann, weil das Ticket nicht funktioniert. Es sind nur fünf von rund 1.300, dennoch haben viele schon von der Problematik gehört. "Bekannten ist das schon mal passiert", sagt eine Autofahrerin. Eine andere war selbst in einem anderen Parkhaus davon betroffen, "weil ich mein Parkticket im Geldbeutel hatte."
Wie das Handy die Infos vom Parkticket löscht
In dem braunen Streifen auf dem Parkticket sind die Informationen magnetisch gespeichert, erklärt Thomas Baier von der Technischen Hochschule Ulm. Kommt ein Magnet in die Nähe, wird die Information gelöscht. Dabei sind es nicht nur die magnetischen Verschlüsse einer Handtasche oder am Geldbeutel. Besonders das Handy trägt dazu bei, Inhalte auf dem Ticket zu löschen.
Problematisch sind vor allem die neuen Endgeräte, die sich ohne Kabel laden lassen - induktiv nennt sich das. Damit das kabellose Laden funktioniert, sind im Handy Magneten eingebaut, sagt Baier. "Und die Magneten sind recht stark." Es reicht also, die Parkkarte an sein Endgerät zu halten und das Ticket funktioniert nicht mehr.
Parkhäuser in Ulm ab 1. Juli mit Kennzeichenerkennung
Die Parkhäuser Fischerviertel und Salzstadel in Ulm verabschieden sich schon bald von den Parktickets mit Magnetstreifen: Ab dem 1. Juli soll die automatische Kennzeichenerkennung kommen, sagt Klaus Lindner, Betriebsleiter der Ulmer Parkbetriebe.
Dann werden auch Schilder darauf hinweisen, dass die Kennzeichen registriert werden. Fährt das geparkte Auto wieder aus dem Parkhaus raus und wurde das Ticket bezahlt, werden die Daten gelöscht, so Lindner weiter. Eine Ausnahme seien Dauerparker.
In den Parkhäusern Rathaus, Deutschhaus und Congress Centrum in Ulm soll die automatische Kennzeichenerkennung voraussichtlich ab dem 1. November 2024 funktionieren.
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