Mehr Schulden und höhere Ausgaben im nächsten Jahr - der neue Haushalt für den Kreis Tübingen sei schwierig und unbefriedigend, so Landrat Joachim Walter (CDU).
Im Vergleich zu diesem Jahr steigt der Gesamtumfang des Kreishaushalts 2024 laut Landratsamt um mehr als 39 Millionen Euro. Das sei frustrierend, besonders, weil mit den Kreisfinanzen 2023 durchaus vorsichtig gewirtschaftet worden sei, so Walter.
Landkreis Tübingen investiert in Schulen
Obwohl das Geld knapp ist, investiert der Landkreis an einigen Stellen. Dazu zählen der Bau des Campusgebäudes im Berufsschulzentrum Tübingen-Derendingen und der Ausbau der Beruflichen Schule Rottenburg. Insgesamt rechnet das Landratsamt nach eigenen Angaben mit neuen Schulden von mehr als 22 Millionen Euro.
Landrat möchte Geflüchtete durch Arbeit integrieren
Als einen Grund für die hohen geplanten Ausgaben im Kreishaushalt nannte Walter höhere Personalkosten. Besonders im Bereich Jugendhilfe mangelt es an Fachkräften, fünfzehn neue Stellen sollen dort geschaffen werden. Im Vergleich zum Jahr 2023 steigen da die Kosten um mehr als drei Millionen Euro.
Ob alle notwendigen Stellen besetzt werden können sei aber zweifelhaft, so der Landrat. Sein Lösungsvorschlag: Geflüchtete durch Arbeit besser zu integrieren und so gegen den Fachkräftemangel vorgehen.
Walter kritisiert Flüchtlingspolitik
Bereits in der Vergangenheit hatte der Tübinger Landrat die aktuelle Flüchtlingspolitik kritisiert. Zu hoch seien die Sozialleistungen an ukrainische Geflüchtete, die wie deutsche Staatsangehörige Bürgergeld bekommen, so Walter. Das locke nicht nur bereits zugewanderte Ukrainer aus den europäischen Ländern an, sondern bewege die Geflüchteten auch weniger zu arbeiten. Stattdessen fordere er weniger bürokratische Hürden, damit Geflüchtete schneller an Arbeit kommen können.