Austickende Fans beim SC Freiburg, die Rückkehr eines nervigen Insekts am Oberrhein und endlich wieder Eis-Wetter - das war die Woche in Südbaden.
Hallo zusammen, wie immer freitags schauen wir nochmal zurück auf die Woche in unserer Region. Heute mit mir, Jan Lehmann.
- Nach den Fan-Exzessen - quo Vadis, SC Freiburg?
- Sonne, Eis und Dreisam - endlich Sommer-Feeling!
- Tigermücke im Anmarsch - was uns dieses Jahr erwartet
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Nach den Fan-Exzessen - quo vadis, SC Freiburg?
Liebe SC-Fans, wir müssen reden. Zunächst mal: Die Stimmung in der neuen Arena ist ja (meistens) großartig. Wenn über 30.000 Menschen schalschwenkend das Badnerlied singen, dann sorgt das echt für Gänsehaut. Und die neue Südtribüne ist gefühlt dreimal so laut wie die gute alte Nord im Dreisamstadion.
ABER. Was beim Pokal-Halbfinale gegen Leipzig passiert ist, hat viele SC-Sympathisanten verstört, auch mich. Wäre das in Stuttgart oder Karlsruhe passiert, vielleicht hätte ich gesagt: so what? Aber in Freiburg?? Geifernde "Fans", die Richtung Spielfeld stürmen, fliegende Geldstücke und Bierbecher - das wäre noch vor Kurzem undenkbar gewesen. Was ist da los in unserer Wohlfühloase?
Schockierte SC-Fans: "Das war beschämend"
"Hab mit 32 Jahren Dauerkarte noch keine ähnliche Aggression auf den Rängen erlebt", schimpft ein weiblicher Fan auf der offiziellen Facebook-Seite des SC. Und ein anderer fordert: "Tut dem Fußball und dem Verein einen Gefallen: Identifiziert die Chaoten und erteilt ihnen Stadionverbot. DAS war gestern beschämend. Nicht das Spielergebnis." Gesagt, getan. Die Chaoten haben jetzt erstmal Denkpause.
Der Verein bezieht klar Stellung
Der SC hat nämlich am Freitag auf die Vorfälle reagiert und den Platzstürmern erstmal Stadionverbot erteilt. Klare Kante also. Und die Fans selbst? Sollten sie jetzt auch eine Reaktion zeigen? Gelegenheit dazu gäbe es ja schon am Samstag, beim erneuten Heimspiel gegen RB Leipzig. Was meint ihr? Stimmt ab!
In der letzten Woche hatten wir euch gefragt, wie ihr über Videoüberwachung im Europapark-Stadion und an anderen Orten denkt. Gut 60 Prozent fanden: "Videoüberwachung ist wichtig für die Sicherheit. Es sollte noch an viel mehr öffentlichen Orten Kameras geben." Etwa 35 halten Kameras zumindest im Stadion für sinnvoll, rund 4 Prozent geht die Überwachung dort wie auch insgesamt zu weit.
Über die Ausschreitungen beim Pokal-Halbfinale und die Folgen berichtete unter anderem SWR4 Baden-Württemberg, Südbaden Aktuell, am 3.5.23.
Sonne, Eis und Dreisam - endlich Sommer-Feeling!
Vielleicht lag es ja auch ein bisschen am miesen Wetter der letzten Wochen, dass ein paar Stadionbesucher so ausgerastet sind. Denn wir in Südbaden sind nun mal von der Sonne verwöhnt und die hat uns ja zuletzt doch ein bisschen im Stich gelassen. Jedenfalls habe ich mich gefragt, ob die Stimmung nicht deutlich entspannter gewesen wären, hätte das Spiel am Abend des mollig-warmen Donnerstags stattgefunden ...
Schmerzlich vermisst: das Freiburg-Wetter
Nach einem schier endlosen Schmuddel-Winterhalbjahr, das noch nichtmal richtig Schnee zu bieten hatte, konnte man diese Woche endlich wieder Vitamin D tanken, die Füße in die Dreisam tauchen und literweise Eis vor dem Schmelzen retten. Stolze 25 Grad zeigte das Thermometer am Donnerstag in Freiburg! Wer will da noch seinen Bierbecher wegwerfen?
Der Freiburger Frühling ist auch Thema bei Expedition Heimat, am 5.5.23, 20:15 Uhr, im SWR Fernsehen, und auch hier:
Tigermücke im Anmarsch - was uns dieses Jahr erwartet
Mit dem Sommer kommen auch die Mücken wieder, klar. Und mit dem Klimawandel macht sich auch die nervige Tigermücke zunehmend am Oberrhein breit. Aufgehorcht habe ich am Donnerstag bei einem Bericht aus Straßburg: Dort sind die schwarz-weiß gestreiften Blutsauger inzwischen zu einer regelrechten Plage geworden. Denn sie sind nochmal deutlich penetranter als unsere heimischen Schnaken.
Tigermücken-Prävention in Freiburg zahlt sich aus
Können wir auch hier in der Region bald nicht mehr entspannt in unseren Gärten sitzen? Die Mücken-Expertin Xenia Augsten gibt erstmal Entwarnung. Zum einen habe das kühle Frühjahr die Tigermücke in ihrer Vermehrung bislang gebremst. Und zum anderen werde die Tigermücke etwa in Freiburg seit Jahren bekämpft und so die Population im Zaum gehalten.
In Straßburg dagegen seien die Stechmücken-Bekämpfer finanziell deutlich schlechter aufgestellt. "Die Tigermücken-Bekämpfung ist sehr zeit- und personalintensiv", sagt die Spezialistin von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS).
Stechendes Insekt breitet sich aus Tigermücken-Plage in Straßburg: "Können nicht mehr raus"
In Straßburg hat sich die Tigermücke rasant vermehrt und vertreibt inzwischen viele Menschen aus ihren Gärten. Und das ist nicht das einzige Problem.
Gleichwohl ist die Asiatische Tigermücke auch am Oberrhein weiter auf dem Vormarsch. In Weil am Rhein im Kreis Lörrach zum Beispiel hatten sich ihre Funde im vergangenen Jahr verzehnfacht. Deshalb sind in diesem Jahr mehr städtische Mitarbeiter unterwegs, um Leute aufzuklären und Brutstätten aufzuspüren. In Rheinhausen (Landkreis Emmendingen) haben jetzt die Mückenjäger der KABS diesen Job übernommen. Xenia Augsten stellt jedenfalls klar: Nachlassen ist nicht.
Über die Tigermückenplage in Straßburg berichtete SWR4 Baden-Württemberg, Südbaden Aktuell, am 3.5.23.
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