Die Asiatische Tigermücke hat sich entlang des Oberrheins im vergangenen Jahr explosionsartig vermehrt. Grund war der heiße und trockene Sommer, meldet die KABS.
Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage, kurz KABS, geht davon aus, dass sich die Tigermücke klimabedingt in den nächsten Jahren weiter ausbreiten wird. Bis jetzt wurden 16 Populationen in verschiedenen Mitgliedsgemeinden nachgewiesen, darunter in Karlsruhe und in Heidelberg. Im vergangenen Jahr kamen allein neun neue dazu. In fünf weiteren Kommunen wurden Tigermücken ebenfalls nachgewiesen.
KABS braucht langfristig mehr Personal
Die KABS geht davon aus, dass ein heißes, regenreiches Jahr ausreichen könnte, um die Schnakenbekämpfer in Sachen Tigermücke in Bedrängnis zu bringen. Notwendig sei eine langfristige Aufstockung des Personals, hieß es am Mittwoch im Rastatter Landratsamt. Dort fand die jährliche Mitgliederversammlung der Stechmückenbekämpfer statt.
Um die Bekämpfung der invasiven Tigermücke zu verbessern, will die KABS weitere Gespräche mit dem baden-württembergischen Sozialministerium führen. Die Schnakenbekämpfer bieten an, Kommunen im Land zu beraten und Mitarbeiter bei der Bekämpfung zu schulen.
Bekämpfung der Tigermücke nicht hoffnungslos
Trotz explosionsartiger Vermehrung im vergangenen Jahr sei die Bekämpfung der invasiven Art keine hoffnungslose Arbeit, betont KABS-Chef Dirk Reichle. Der oberste Schnakenjäger verweist auf positive Nachrichten zum Beispiel aus Graben-Neudorf. Dort sei es gelungen, die von Tigermücken betroffenen Flächen von 85 auf nur noch acht Hektar zu reduzieren. Bislang wurde in Deutschland noch kein Fall bekannt, bei dem sich ein Mensch über eine Tigermücke mit einer Tropenkrankheit infiziert habe. Trotzdem, so die KABS, bestehe die Gefahr möglicher Krankheitsfälle mit Dengue- oder West-Nil-Fieber grundsätzlich weiter. Aber selbst ohne die tückischen Viren sei die Tigermücke eine lästige Stechmücke, weil sie extrem aggressiv auftritt und ihre Opfer auch tagsüber anfliegt.
Die Tigermücke breitet sich seit Jahren in der Oberrheinebene aus. Experten gehen davon aus, dass sie über Lkw und Autos aus Mittelmeerländern zu uns eingeschleppt wurde. Die ersten Tigermückenpopulationen wurden entlang der A5 in Südbaden entdeckt.