Kurz vor Weihnachten steht für die Rettungskräfte ein besonderer Einsatz an. Der ist ausnahmsweise planbar und Schaulustige sind im Gegensatz zu sonst ausdrücklich erlaubt.
Technisches Hilfswerk, Betriebsfeuerwehr Evonik, Freiwillige Feuerwehr Rheinfelden, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, das Deutsche Rote Kreuz und auch die Feuerwehr aus der Schweizer Schwesterstadt - alle sind dabei, wenn es heißt: Der Weihnachtsmann muss gerettet werden. In Rheinfelden (Kreis Lörrach) fand zum vierten Mal der beliebte Weihnachtscorso statt.
Stundenlange Vorbereitungen für Weihnachtscorso
Mehr als vier Stunden haben seine Feuerwehrleute die Wagen hergerichtet, berichtet Marc Leber, Feuerwehrkommandant aus dem schweizerischen Rheinfelden. Viele kleine Lichterketten zieren die roten Einsatzwagen, Schneesterne sind aufgesprüht, an der Drehleiter prangt ein großer Stern. Die Feuerwehr aus dem schweizerischen Rheinfelden nimmt zum ersten Mal teil. Die Jahre davor waren die Einsatzkräfte noch Zuschauer, jetzt mischen sie selbst mit.
"Die hatten wirklich so ein richtig filziges altes Teil, weiß der Teufel woher die das wieder hatten. Das hat zum guten Glück nicht so gepasst", verrät Marc Leber erleichtert und muss lachen.
Die DLRG-Sektion hat ihren Bootsanhänger dabei, hier fährt der Nikolaus mit. Eine Nebelmaschine sorgt für Stimmung. Das THW hat in einem seiner Wagen ein gemütliches Wohnzimmer mit Weihnachtsbaum eingerichtet. Dann setzt sich der Corso langsam Richtung Rathaus in Bewegung.
Statt Schläuchen wird ein aufblasbarer Schneemann transportiert - das Martinshorn wird durch eine Seifenblasenmaschine ersetzt. Nur das Blaulicht leuchtet und am Straßenrand stehen im Dunkeln viele Menschen. Groß und klein haben Freude an dem besonderen weihnachtlichen Lichterglanz.
Idee zum Weihnachtscorso während Corona
Die Idee dazu hatte Rheinfeldens Feuerwehrkommandant David Sommer. Er kennt die Weihnachtsumzüge der Feuerwehren aus seiner alten Heimat Magdeburg. Vor vier Jahren wollte er in der tristen Corona-Zeit den Menschen etwas Besonderes bieten. Und weil es damals so gut ankam, ist man dabeigeblieben.
"Natürlich ist der Weihnachtscorso auch eine gute Werbung für mehr Nachwuchs", sagt Sommer. Jetzt begeistere man mit der Parade vor allem die kleinen Kinder - zaubere ihnen einen Glanz in die Augen. Aber vielleicht kommt dabei auch der ein oder andere Jugendliche auf die Idee, sich bei den Rettungskräften zu engagieren. Denn bei der Jugendfeuerwehr darf man erst im Alter von zehn Jahren mitmischen.
Schaulustige säumen den Weihnachtscorso durch die Innenstadt
Die Strecke beim Weihnachtscorso durch die Stadt ist gesäumt von vielen Schaulustigen. Dieses Mal sind sie ausdrücklich erwünscht und sie werden mit Orangen, Nüssen und Lutschern belohnt. Die Rheinfelder sind beeindruckt, wie bunt und lang der Weihnachtscorso inzwischen geworden ist.
Höhepunkt zum Schluss: Weihnachtsmann wird gerettet
Nach mehr als einer Stunde ist der Corso am Einsatzziel angelangt. Jetzt gilt es den Weihnachtsmann zu retten, der mit seinem Schlitten am Dach des unbeleuchteten Rathauses hängen geblieben ist. Aber auch diese schwere Aufgabe bewältigt die Absturzsicherungsgruppe (ASG) der Feuerwehr mit Bravour. Der Weihnachtsmann schwebt auf den Platz.
Weihnachtscorso aller Hilfskräfte nächstes Jahr noch größer?
"Und im nächsten Jahr", verrät der Schweizer Feuerwehrkommandant Marc Leber, "wird der Corso vielleicht auch eine kurze Runde im schweizerischen Rheinfelden drehen." Na, wenn das mal nicht tolle Aussichten für Weihnachten 2025 sind.
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