Welche Verpackungsmaterialien eignen sich, um Weihnachtspakete nachhaltig zu verpacken? Wir zeigen euch, wie ihr eure Geschenke und gleichzeitig die Umwelt schützen könnt.
Bis Heiligabend ist noch etwas Zeit, doch die Schlangen vor den Postfilialen werden langsam länger. Schließlich sollen die Weihnachtspakete pünktlich ankommen.
Doch nicht nur der rechtzeitige Versand ist wichtig, auch ökologische Aspekte rücken mehr in den Vordergrund. Welche Paketgröße und welches Verpackungsmaterial sollten wir nutzen, um die Geschenke für unsere Lieben zu schützen, aber gleichzeitig unserer Umwelt möglichst wenig zu schaden? Wir haben beim BUND nachgefragt.
Die Größe der Weihnachtspakete ist entscheidend
Grundsätzlich gilt: Je leichter und kleiner das Paket ist, desto besser ist das für die Umwelt. Denn dann passen mehr Pakete in die Fahr- und Flugzeuge, die sie befördern. Dann müssen weniger Transportmittel eingesetzt werden und es wird weniger klimaschädigendes CO2 erzeugt.
Daraus folgt: Große Pakete mit viel Luftraum für kleine Inhalte sind nicht nur Geldverschwendung, weil sie mehr kosten, sondern sie sind auch schädlicher für die Umwelt.
Versandfristen für Weihnachtspakete und Briefe im Überblick
Wie viel Paket aber für wie viel Inhalt im konkreten Einzelfall notwendig ist. Dafür gibt es keine Faustregel. "Es hängt sehr stark ab davon, wie rustikal oder zerbrechlich das ist, was ich verschicken will", sagt Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Statt übergroße Verpackungen zu wählen und diese mit übermäßig viel Füllmaterial auszustopfen, rät er, auf Augenmaß zu achten und auf den Paketen, sofern erforderlich, deutlich sichtbar auf zerbrechliche Inhalte hinzuweisen. Etwa mit "Vorsicht Glas"- oder "Bitte nicht werfen"-Aufklebern. Wenn der Inhalt auch noch wertvoll ist, sollte man seine Sendung gegen Transportschäden versichern.
Sinnvoll ist es zudem, Pakete von erhaltenen Sendungen aufzubewahren und diese bei Bedarf für eigene Sendungen zu verwenden. Alte Pakete lassen sich sehr platzsparend zusammenfalten und lagern. In Österreich etwa laufen Modellprojekte mit Mehrweg-Paketen, die nach Erhalt der Sendung abgegeben werden können.
Nicht jedes Füllmaterial ist gut für die Umwelt
Auch beim Füllmaterial ist es für den eigenen Geldbeutel und für die Ökobilanz am besten, bereits vorhandenes Material aus zuvor selbst empfangenen Sendungen wiederzuverwerten. Etwa Maisstärke- oder Styropor-Chips, Luftkissen aus Plastik, Plastik-Bubblefolie, Holzwolle oder Papp- und Papierschnitzel.
Diese Materialen sind zum Teil schlecht oder sehr schlecht für die Umwelt. Aber wenn sie bereits vorhanden sind, ist es grundsätzlich immer besser, sie so oft und so lange wie möglich zu nutzen, ehe sie entsorgt werden. Habe ich keine Lagermöglichkeit und möchte das Füllmaterial entsorgen, dann gehören Maisstärke-Chips in den Bio-Müll. Styropor-Chips müssen im Gelben Sack oder der Gelben Tonne entsorgt werden.
Ganz anders sieht es aus, wenn Füllmaterial etwa angeschafft werden soll. Insbesondere von Füll-Produkten aus Plastik- und Styropor ist dringend abzuraten, denn diese Materialen sind aus ökologischer Perspektive ein Desaster: Sie bestehen aus Erdöl und tragen damit beim Verbrennen zur Erderwärmung bei.
Zudem zersetzt sich das Material so langsam, dass inzwischen schon Kontinent große Plastikabfall-Teppiche auf den Weltmeeren schwimmen und sich Mikroplastik zudem in unseren Böden und Gewässern anreichert.
Auch von biologisch weniger bedenklichen Materialien wie etwa Holzwolle oder Mais-Flocken rät der BUND dann dringend ab, wenn diese extra für den Weihnachts-Paketversand hergestellt und von privaten Konsumenten gekauft werden. Wer kein extra für diesen Zweck hergestelltes Füllmaterial vorrätig hat, der sollte – ganz klassisch – lieber Zeitungspapier oder zerkleinerte Cartonnagen verwenden. Oder anderes Papier, das im besten Falle bereits recycelt ist.
Es eigenen sich auch alte Textilien wie etwa Geschirrtücher. Aber warum nicht mit seinen Geschenken selbst die Sendung schützen?, schlägt Rolf Buschmann vom BUND vor: "Wenn ich in ein Paket etwa Geschirr oder eine Vase und gleichzeitig ein neues T-Shirt, einen Pulli, neue Geschirrtücher oder die berühmt-berüchtigten Socken packen möchte – dann könnte ich die zerbrechlichen Gegenstände einfach in die neuen Textilien einwickeln."
Statt "olles" Zeitungspapier ließen sich etwa auch Comics als Füllmaterial verwenden, sodass die Empfängerinnen und Empfänger auch daran eine zusätzliche Freude haben können.
Den richtigen Kleber auswählen
Klassische Plastik-Klebefolien sind nicht nachhaltig. Alternativen sind etwa Papier-Klebeband-Varianten, insbesondere dann, wenn sie mit Naturkautschuk haften. Laut BUND besteht keine Gefahr, dass sich die Sendungen unterwegs öffnen. Weiterer Vorteil: Wenn das Paket nach hoffentlich mehreren Sendungen in die Papiertonne entsorgt wird, kann dieses Klebeband darin gleich mit entsorgt werden.
Nachhaltiges Geschenkpapier
Geschenkpapier sollte aus recyceltem Papier bestehen. Dies ist dann garantiert, wenn der Blaue Umweltengel auf seiner Verpackung zu sehen ist. Dann ist zusätzlich auch gewährleistet, dass keine verbotenem Schadstoffe wie Cadmium oder Blei enthalten sind. Am besten für die Umwelt ist es allerdings sein Geschenkpapier nicht neu zu kaufen, sondern es mehrfach zu verwenden.
Zusammenfassend: Je kleiner das Paket, desto besser. Vorhandene Pakete, Füllmaterial und Geschenkpapier wiederverwenden. Kein Füllmaterial kaufen, insbesondere keine Plastik- und Styroporprodukte und Papier-Klebebänder statt Plastik-Klebebänder.
Trick: Geschenk mit Schnipsel aufreißen
Wer die Geschenke mal ganz anders verpacken und dabei auch das Auspacken erleichtern möchte, sollte diesen Trick ausprobieren. Dazu wird ein Klebeband auf der Innenseite des Geschenkpapiers aufgeklebt, statt es um das fertig verpackte Geschenk zu wickeln. Wichtig ist dabei, einen kleinen Schnipsel des Klebebands über das Papier hinausragen zu lassen. Dieser Schnipsel ermöglicht später das Aufreißen.
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