Über das Wochenende ist die Baustelle von Stuttgart 21 rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Das erwartet sie.
Wie sieht der Baufortschritt bei Stuttgart 21 aus? Zum bereits siebten Mal finden dazu die "Tage der offenen Baustelle" rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof statt. Über das Osterwochenende können Interessierte von Karsamstag bis Ostermontag die Baustelle täglich jeweils zwischen 10 und 17 Uhr besuchen.
Neues Dach und Bonatzbau werden teilbegehbar sein
Der Veranstalter, der Verein Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, verspricht den Besucherinnen und Besuchern Informationen "aus erster Hand" zu Stuttgart 21. Darüber hinaus gebe es Informationen zum künftigen Stadtteil Stuttgart-Rosenstein, zum Grundwassermanagement, zum Tunnelbau, zum Umbau des Bonatzbaus und zum sogenannten Digitalen Knoten Stuttgart, also dem Ausbau der Bahnstrecken in der Region mit dem Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System).
Das Dach der neuen Bahnsteighalle wird größtenteils geschlossen sein, so Berhard Bauer, Vorsitzender des Bahnprojektvereins, so dass Besucherinnen und Besucher auch auf diese neue Fläche geführt werden können. Hier soll im Mai auch die letzte der 28 Kelchstützen betoniert werden. Das Dach soll dann bis Ende des Jahres fertig sein. Zudem wird der seit Herbst 2019 geschlossene Bonatzbau im Hauptbahnhof zugänglich sein.
Blick auf die Entwicklung des Stadtteils Rosenstein werfen
Neben der Deutschen Bahn werden auch die Projektpartner Stadt, Land und Region sowie der Flughafen Stuttgart bei den "Tagen der offenen Baustelle" mit Infoständen dabei sein. Die Stadt Stuttgart präsentiert den zukünftigen Stadtteil Rosenstein - die 85 Hektar große Fläche, die frei wird, wenn die oberirdischen Gleise zurückgebaut sein werden. Über die Entwicklung des Rosenstein-Viertels gibt es in der Eichstraße in der Innenstadt eine Dauerausstellung. Teile davon werden auch auf der Baustelle zu sehen sein, vor allem ist es aber die Gelegenheit, mit den Stadtplanern ins Gespräch zu kommen. Zudem soll es einen Rückblick auf die Bürgerbeteiligung geben und eine Filmdokumentation zu sehen sein.
Freud und Leid mit ETCS
ETCS wird sicherlich dieses Mal eine größere Rolle spielen - und nach den "Tagen der offenen Baustelle" dann kurzfristig auch für Frust bei den Pendlerinnen und Pendlern sorgen. Das System ist Bestandteil des zukünftigen einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems, da es seither mehr als 20 verschiedene Systeme in Europa gibt. In Deutschland wird ETCS seit 2015 eingesetzt.
Wie ETCS funktioniert, zeigt dieses Video:
Wegen des digitalen Ausbaus rund um Stuttgart müssen sich Pendlerinnen und Pendler ab Ende April auf Streckensperrungen und Einschränkungen einstellen, weil für den Digitalen Knoten die Kabel verlegt werden müssen. Das wurde vor etwa drei Wochen bekannt. Dazu gibt es hier weitere Informationen:
Massive Einschränkungen Streckensperrungen im Raum Stuttgart: Infos für Pendler
Wer in der Region Stuttgart Bahn fährt, muss in den nächsten Monaten mit Behinderungen rechnen. Die wichtigsten Informationen für Pendlerinnen und Pendler.
Vier Zugänge zum Gelände
Zugänge zum Baustellengelände gibt es beim Planetarium, beim Ausgang der Klett-Passage in den Schlossgarten und beim Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg. Der Eintritt ist frei. Nicht alle Bereiche der Baustelle sind barrierefrei. Für Kinder gibt es eine Oster-Rallye und eine Fotostation, an der man Teil eines Wimmelbildes werden kann.
Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben der Veranstalter insgesamt rund 59.000 Besucherinnen und Besucher an den drei "Tagen der offenen Baustelle".
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