Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus am Wahlwochenende: Ein Bündnis mehrere Gruppen hatte am Samstag in Stuttgart zur Demo aufgerufen, mehrere Tausend Protestierende kamen. Auch in Heidelberg und Mannheim wurde demonstriert.
Es soll nochmal ein Zeichen sein vor der Europa- und Kommunalwahl: Am Samstagmittag versammelten sich laut Veranstalter rund 5.000 Menschen im Oberen Schlossgarten in Stuttgart, um gegen rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft zu demonstrieren. "Rechtsextremismus stoppen - Demokratie verteidigen" lautete das Motto der Kundgebung, zu der elf Gewerkschaften, Verbände und Vereine aufgerufen hatten. Laut Polizei verlief die Veranstaltung friedlich. In Heidelberg und Mannheim gab es am Nachmittag weitere Demonstrationen gegen Rechtsextremismus.
DGB: Europa als Friedensprojekt muss weiterentwickelt werden
"Europa lebt von aktiven Demokratinnen und Demokraten", erklärte der Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg, Kai Burmeister, auf der Bühne. "Heute zeigen wir: Wir sind die Mehrheit!". Burmeister betonte die Bedeutung von Europa als Friedensprojekt, dass es weiterzuentwickeln gelte. "Wählt am Sonntag Volksvertreterinnen und Volksvertreter, aber keine Volksverhetzer“, rief der Gewerschaftsführer den Zuhörenden zu. Das Motto der Kundgebung war: "Rechtsextremismus stoppen - Demokratie verteidigen."
Den anstehenden Wahlsonntag nahmen viele Redende als Anlass für Appelle. "Wir alle haben diese eine Stimme für die Kommunalwahlen und die Europawahl und wir müssen sie nutzen - für eine solidarische Gemeinschaft", sagte Nathalie Wollmann vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Sami Aras vom Forum der Kulturen Stuttgart betonte, wie wichtig es sei, dass man gemeinsam für eine vielfältige und offene Gesellschaft eintrete: "Vor allem die Beteiligung von Menschen mit einer Migrationsgeschichte - von den Remigrationsplänen der Rechten besonders betroffen - ist hier von zentraler Bedeutung."
Bündnis in Heidelberg mit Demo und Konzert gegen Rechtsextremismus
Als in Stuttgart um 15:30 Uhr die Veranstaltung endete, ging es in Heidelberg gerade erst los. Dort hatte das Bündnis "Kein Schritt nach rechts" und Fridays for Future zur Demo und zu einem Konzert zur Europawahl aufgerufen. Die Veranstaltung lief unter dem Motto "Auf die Straßen immer wieder, gegen Nazis, für das Klima". Das Bündnis ruft dazu auf, bei der Europawahl und den Kommunalwahlen wählen zu gehen. Einem Zug durch Innenstadt in verschiedenen Gruppen, die Sprechchöre skandierten, folgte ein Konzert auf dem Universitätsplatz. Rund 400 Menschen waren gekommen, zum Konzert sollten es noch einige mehr werden.
Linke Gruppen demonstrieren in Mannheim
Rund 100 Demonstrierende gegen Rechts zogen wenig später auch durch Mannheim. Aufgerufen hatten verschiedene linke antifaschistische Gruppen - das Offene Antifaschistisches Treffen, die Interventionistische Linke und die Initiative soziale Kämpfe. Der Demozug führte vom Bahnhof durch die Innenstadt zum Gewerkschaftshaus. Die Parolen auf den Plakaten lautete etwa "Nieder mit der AFD" oder "Rechte lösen keine Krisen".
"Haltung zeigen" gegen rechte Gesinnung Mehrere Zehntausend demonstrierten in Stuttgart gegen Rechtsextremismus
Am Samstag und Sonntag haben zahlreiche Menschen friedlich in der Stuttgarter Innenstadt gegen Rechtsextremismus und Faschismus demonstriert.
Demonstrationen vor den Wahlen Tausende Menschen protestieren in Freiburg gegen Rechtsextremismus
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79. Jahrestag der Zerstörung der Innenstadt Demos und Lichtermeer am Gedenktag in Pforzheim
Mehrere hundert Menschen haben in Pforzheim der mehr als 17.000 Toten der Bombennacht vom 23. Februar 1945 gedacht. Am Abend gab es ein Lichtermeer auf dem Marktplatz.