Der Energieversorger Transnet BW hat die Verbraucher in Baden-Württemberg erneut zum Stromsparen aufgerufen. Am Freitagabend soll möglichst wenig Strom verbraucht werden.
Der Netzbetreiber Transnet BW hat Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg aufgerufen, am Freitagabend in der Zeit zwischen 20 Uhr und 22 Uhr möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Am Freitagmittag gab die App "StromGedacht" von TransnetBW allen Nutzerinnen und Nutzern den Hinweis, den Stromverbrauch zwischen 14 und 20 Uhr vorzuverlegen. Danach sollen bis 22 Uhr zum Beispiel möglichst Laptops nur mit Akku benutzt, keine E-Autos geladen oder keine Waschmaschinen angestellt werden.
Grund: Stromleitungen aus dem Norden werden stark ausgelastet sein
Grund für den Aufruf zum Stromsparen sind laut der App bevorstehende Transportprobleme in den Stromleitungen aus dem Norden Deutschlands. Denn dort wird aktuell zu viel Windenergie produziert. Weil die Netze nicht ausreichend ausgebaut sind, muss TransnetBW als Ausgleich voraussichtlich mehr als 1.000 Megawatt allein aus dem Ausland beziehen, wie eine Sprecherin mitteilte. Zur Netzstabilisierung sollen auch große Strommengen aus konventionellen Kraftwerken abgerufen werden. Solche Maßnahmen nennt man Redispatch. Durch die Stromeinsparungen sollen die Kosten für die Allgemeinheit gesenkt und Co2-Emmissionen eingespart werden.
Stromabschaltungen nicht zu befürchten
TransnetBW ruft bereits zum vierten Mal in diesem Jahr zum Stromsparen auf - zuletzt Anfang Februar. Dies passiert über die App "StromGedacht", die mit einer Art Ampelsystem arbeitet: Grün steht für Normalbetrieb. Gelb und Orange kommen ins Spiel, wenn TransnetBW mehr Maßnahmen zur Stabilisierung des Stromnetzes ergreifen muss als gewöhnlich - und Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen können. Bei Gelb sollte man dann den Stromverbrauch vorverlegen, bei Orange reduzieren. Rot ist nun für angespannte Situationen vorgesehen, bei denen Prognosen des Strommarktes eine zu geringe Erzeugung für die Nachfrage in Baden-Württemberg vorhersagen, also Strommangel droht.
Ob und wie viel Strom über dies Stromspar-Aufrufe bislang eingespart wurde, ist noch unklar.
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