Beschäftigte haben demonstriert

Streik an Kindertagesstätten in Mannheim

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Beschäftigte von Kitas, Sozialarbeiter und -pädagogen haben am Mittwoch in Mannheim auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Aufgerufen zum Streik hatte ver.di.

Rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren in Mannheim nach Angaben der Veranstalter bei einer Kundgebung und Demonstration am Mittwoch dabei - darunter Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiter und Sonderpädagogen. Sie wollten auf ihre Situation hinweisen. Zum Streiktag aufgerufen hatte die Gewerkschaft ver.di. Am Mittwoch blieben deshalb alle städtischen Kitas und Horte geschlossen.

56 städtische Einrichtungen in Mannheim betroffen

Zunächst gab es eine Kundgebung auf dem Alten Messplatz in Mannheim. Danach zogen die Streikenden in einem Demonstrationszug zum Gewerkschaftshaus. Die Forderung von ver.di: 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Von dem Streik in Mannheim betroffen waren rund 4.700 Kinder. So viele werden in den 56 städtischen Einrichtungen täglich versorgt.

Eltern müssen sich um Betreuung kümmern

Für alle, die keine Omas und Opas oder sonstige Personen für die Betreuung ihrer Kinder mobilisieren können, ist so ein Streik in der Betreuungseinrichtung ein Problem. Ein Schock, meint eine Mannheimer Mutter.

"Man ist beruftstätig, arbeitet den ganzen Tag und weiß erst gar nicht, was man machen soll."

Verständnis für Streik ist da

Am Ende geht es irgendwie immer, wenn die Betreuung ausfällt. Es muss ja, meint sie. Sie habe auf jeden Fall Verständnis dafür, wenn Erzieherinnen und Erzieher streiken.

"Die leisten wirklich hervorragende Arbeit. Und müssen auch viel erdulden, von der Elternseite und von der Kinderseite. Ich würde es ihnen gönnen, wenn sie dafür auch entlohnt werden."

Kita-Streik in Mannheim
In Mannheim demonstrieren Beschäftigte von Kindertageseinrichtungen.

Viel Verantwortung - Staat muss mehr investieren

Eine andere Mutter ist zwar auch nicht begeistert, dass sie wegen des Streiks am Mittwoch ihren ganzen Tag umorganisieren musste. Sie könne aber verstehen, warum die Erzieherinnen und Erzieher auf die Straße gehen. Sie bekäme in ihrer Kita die Situation schließlich täglich mit: zu wenig Personal, zu unterbezahlt. Keiner wolle diesen verantwortungsvollen Job mehr machen.

"So viel Verantwortung mit kleinen Kindern in einer großen Gruppe. Es kommen ja immer mehr Kinder dazu. Das muss angegangen werden, definitiv. Also da muss der Staat mehr investieren."

Problem außer der Bezahlung: Zu wenig Plätze

Die Bezahlung scheint übrigens nur ein Thema zu sein, bei dem es in unserem Betreuungssystem hakt. Das andere ist, dass es einfach viel zu wenig Betreuungsplätze gibt. Es klingt etwas paradox, aber es gibt Eltern, die sich freuen würden, wenn sie am Mittwoch vom Kita-Streik betroffen wären.

"Ja, ich wäre gerne betroffen. Mir geht es darum, dass wir erst einmal einen Kindergartenplatz bekommen."

Seine Tochter ist vier Jahre alt und hat noch immer keinen Betreuungsplatz.

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