"Ich finde das eine Unverschämtheit!"

Viele Pfälzer Kitas wegen Warnstreiks am Mittwoch geschlossen

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Autor/in
Leonie Fritz
Porträt Reporterin Leonie Fritz

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter. Die Gewerkschaft ver.di hat am Mittwoch auch in der Vorder- und Südpfalz zu Streiks in Kitas und sozialen Einrichtungen aufgerufen.

In Ludwigshafen sind deswegen am Mittwoch alle kommunalen und evangelischen Kitas geschlossen geblieben. „Die Eltern müssen für diesen Tag die Betreuung ihrer Kinder anderweitig sicherstellen“, hieß es im Vorfeld von Seiten der Stadt.

"Ich finde das eine Unverschämtheit!"

Martin Kaul aus Ludwigshafen hat vollstes Verständnis für die Erzieherinnen und Erzieher. Die Rahmenbedingungen des Erzieherberufs müssten sich ändern. Er kann aber nicht verstehen, warum die Streiks - schon wieder - auf dem Rücken der Eltern ausgetragen werden müssen. „Sollen sie doch den Müll stehen lassen. Das trifft alle - auch die Leute, die Entscheidungen treffen. Und nicht nur uns Eltern", so der Vater.

Kita-Streiks auch in Haßloch, Landau und Frankenthal

Nicht nur Ludwigshafen war betroffen, auch in Haßloch warnte die Gemeinde im Vorfeld vor Einschränkungen.

Die Kita Villa Mahla in Landau war zwar nicht geschlossen, hat laut Stadt aber die Betreuung verkürzt. Außerdem haben sich einige Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen am Streik beteiligt. Der Betrieb im Sozialbereich habe aber regulär aufrecht erhalten werden können.

Streik im Öffentlichen Dienst: Kindertagesstätten bleiben leer in Ludwigshafen (Symbolbild)
Keine Kinder in den Kitas (Symbolbild)

In Frankenthal waren nach Angaben der Stadt sechs der insgesamt 19 städtischen Kitas geschlossen. In sechs weiteren mussten die Öffnungszeiten verkürzt werden oder es konnte nur Betreuung für Berufstätige angeboten werden. Außerdem hätten aus dem Frankenthaler Kinder- und Jugendbüro rund 15 Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen am Streik teilnehmen wollen.

Demozug und Kundgebung in Ludwigshafen

Des Weiteren war in Ludwigshafen ein Demozug und eine Kundgebung angekündigt. ver.di rechnete mit mehreren hundert Teilnehmenden aus dem Kita- und Sozialdienst. Die Streikenden zogen am Morgen vom Berliner Platz zum ver.di Haus in der Kaiser-Wilhelm-Straße, wo es eine Kundgebung gab.

"Die Eltern sind nicht das Ziel unserer Streiks, sondern die Arbeitgeber."

Es sei schwierig eine Dienstleistung zu verweigern, ohne dass diejenigen, die von der Dienstleistung abhängig sind, das zu spüren bekommen, so Knoll. Denn Streiks seien nur dann erfolgreich, wenn sie auch tatsächlich Druck ausüben. Und gerade in einer Stadt wie Ludwigshafen, wo mehrere hundert Kitaplätze fehlen würden, sei das enorm wichtig.

Kommende Woche Streik in Krankenhäusern in der Pfalz

Vergangene Woche war der Jugendstreik und der Streik im ÖPNV. Diese Woche sind Kitas und Sozialeinrichtungen dran, kommende Woche ruft ver.di dann zum Streik in Krankenhäusern auf. Am Dienstag werden die Streikenden gemeinsam nach Saarbrücken zu einer zentralen Kundgebung fahren.

ver.di Streik
Kommende Woche auch Streiks in Krankenhäusern (Symboldbild).

Laut ver.di werden, je nach Beteiligung, auch in Krankenhäusern der Vorder- und Südpfalz planbare Operationen verschoben werden müssen. Notoperationen würden natürlich weiterhin durchgeführt und belegte Stationen betrieben.

Bis zur dritten Tarifrunde Ende März ist laut ver.di noch mit weiteren Branchenstreiks zu rechnen. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen.

Ludwigshafen

Warnstreiks im Öffentlichen Dienst Alle Kitas in Ludwigshafen geschlossen: Eltern sind auf sich gestellt

Eltern in Ludwigshafen haben es heute schwer: Alle Kindertagesstätten bleiben wegen des Streiks im Öffentlichen Dienst geschlossen. Es gibt keine Notbetreuung.

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