Nach dem heftigen Unwetter zwischen Bruchsal und Bretten Mitte August sind viele Aufräumarbeiten erledigt. Aber was zahlt die Versicherung? Schadenregulierer sind im Dauereinsatz.
Tagelang liefen die Aufräumarbeiten nach dem heftigen Unwetter mit Starkregen und Hochwasser zwischen Bruchsal und Bretten Mitte August. Keller waren vollgelaufen, Straßen mit einer dicken Schlammschicht bedeckt. Nachdem das Schlimmste beseitigt ist, fragen sich viele Betroffene: Was zahlt die Versicherung? Und kommt sie überhaupt für die Schäden auf? Schadenregulierer der Versicherungen sind im Dauereinsatz, so wie Linus Konrad von den Badischen Versicherungen.
Saalbach überflutet Stirumschule und verursacht riesigen Schaden
In der Stirumschule in Bruchsal liegen Müllsäcke, zerstörte Bücherregale, Stühle und Tische. Das Unwetter sorgte dafür, dass die ein paar Meter entfernt vorbei fließende Saalbach über die Ufer getreten ist. Die Wassermassen haben das Untergeschoss der Grundschule auf mehr als 1.000 Quadratmetern zerstört. 70 Zentimeter hoch stand das Wasser.
Arbeiter sind damit beschäftigt, alles nach draußen zu tragen. Der Boden wird notdürftig gereinigt. Es handele sich um den größten Schadensfall, mit dem er seit dem Unwetter zu tun hatte, sagt Linus Konrad. Er ist Schadenregulierer der Badischen Versicherungen. Fast eine Million Euro könnte es kosten, den Schaden in dieser Schule zu beseitigen.
Viele Betroffene in Bruchsal oder Gondelsheim "richtig" versichert
Der Schaden in öffentlichen Gebäuden wie in dieser Schule sei das eine, sagt der Mann von der Versicherung. Besonders emotional seien seine Termine bei Betroffenen in privaten Gebäuden. Der Schadenregulierer berichtet von überfluteten und zum großen Teil zerstörten Heizungen sowie von einem Wohnhaus, das nach dem Unwetter einsturzgefährdet und unbewohnbar war.
Rund 100 Fälle bearbeite er seit dem Unwetter, Tendenz steigend. Zwei Drittel der Schadensmeldungen kommen von privaten Gebäudebesitzern, ein Drittel von Kommunen. Die meisten Betroffenen seien "richtig" versichert, sagt er. Nämlich gegen Elementarschäden an Gebäuden und am Hausrat. Die Versicherung hilft dann, indem sie Handwerker, manchmal sogar Spezialfirmen, mit den Arbeiten beauftragt, so wie in der Stirumschule in Bruchsal.
Badische Versicherung rechnet mit mehr Großereignissen wie diesen
Die Zusammenarbeit mit den Versicherungen laufe fast zwei Wochen nach dem Hochwasser gut, sagt Oliver Krempel vom Stadtbauamt Bruchsal. Von Beschwerden auch von privaten Hausbesitzern habe er jedenfalls noch nichts gehört, auch wenn viele Versicherungen derzeit sicherlich überlastet seien.
Nachdem die gröbsten Aufräumarbeiten in Bruchsal-Heidelsheim, Helmsheim oder Gondelsheim nach wenigen Tagen erledigt waren, wird die eigentliche Beseitigung und Regulierung der Schäden mindestens Monate dauern.
Betroffene berichten Nach Hochwasser in Gondelsheim: Aufräumen und kein Ende
Starkregen hat vor einer Woche Ortschaften zwischen Bruchsal und Bretten überflutet. Betroffene räumen seitdem fieberhaft auf. Zwei Betroffene des Hochwassers berichten.
Wie groß die Schäden sind, könne man noch nicht beziffern, sagt Sabrina Lauwaßer von den Badischen Versicherungen in Karlsruhe. Fest stehe, dass es sich bei diesem Unwetter für die Versicherung im kommunalen Bereich, also bei öffentlichen Gebäuden, um eines der fünf schlimmsten der vergangenen 100 Jahre gehandelt hat. Man rechne damit, dass es in Zukunft immer mehr lokal begrenzte Ereignisse wie dieses geben wird.
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