Durchbruch nach jahrelangen Verzögerungen

Nationalpark Schwarzwald: Erweiterung kommt

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Heiner Kunold
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In die jahrelange Diskussion um die Erweiterung des Nationalparks kommt endlich Bewegung. Das Land und die Murgschifferschaft haben sich auf einen Gebietstausch geeinigt.

Das Land und die Waldgenossenschaft Murgschifferschaft haben sich bei der geplanten Nationalparkerweiterung auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt: Aus den zwei bisher getrennten Nationalparkteilen soll jetzt ein großes Naturschutzgebiet werden. Dazu müssen knapp 3000 Hektar Waldflächen getauscht werden. Die beiden Parteien haben dafür ein Memorandum unterzeichnet.

Land will sich von seinen Anteilen an der Genossenschaft trennen

Die Murgschifferschaft erklärt sich darin grundsätzlich bereit, ihre Waldgebiete im Tausch für den Zusammenschluss zur Verfügung zu stellen. Das Land bietet der Murgschifferschaft dafür wertgleiche Waldstücke und zudem die Möglichkeit, ihre Anteile an der Genossenschaft zurückzukaufen. Aktuell hält das Land 50 Prozent der Anteile an der Waldgenossenschaft.

Bisher erstreckt sich der Nationalpark im Norden von Bühlertal östlich der B 500 bis nach Forbach. Der südliche Teil liegt zwischen der Hornisgrinde im Nordwesten und dem Höhenrücken Kniebis im Süden. Der Wald zwischen diesen beiden Teilen gehört seit jeher der Murgschifferschaft. Er soll gegen eine gleichwertige Fläche östlich der Murg getauscht werden. Wobei Betriebsleiter Walter Dürr Wert darauf legt, dass gleichwertig nicht gleich groß heißt. Welche Gebiete genau getauscht werden, soll ein unabhängiger Gutachter festlegen. Auch darauf haben sich die beiden Parteien geeinigt.

Die zwei Teile des Nationalparks vor der geplanten Erweiterung
Die zwei Teile des Nationalparks vor der geplanten Erweiterung

Der von der Murgschifferschaft eingeforderte Mehrwert besteht nun darin, dass sich das Land aus der Genossenschaft zurückzieht. Die übrigen Waldgenossen sollen nun die Anteile übernehmen. Die genauen Konditionen müssen ebenfalls noch vereinbart werden.

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Genaue Gebietskulisse muss noch diskutiert werden

Mit der grundsätzlichen Einigung sei noch keine Entscheidung darüber getroffen worden, welche Waldflächen das Land nach der Übernahme für die Zusammenführung der beiden Nationalparkteile einsetzen wird. An diesem Prozess sollen die umliegenden Gemeinden und die Bevölkerung beteiligt werden, heißt es in einer Erklärung des Umweltministeriums, die der Murgschifferschaft vorliegt.

Grundsätzlich ist das offenbar bereits vor einigen Wochen von Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) und dem Verwaltungsratschef der Murgschifferschaft, Burkhardt Freiherr von Ow-Wachendorf, unterzeichnete Memorandum aber als Durchbruch in Sachen Nationalparkerweiterung zu werten, bestätigen Experten. Damit könnte noch in diesem Jahr das Gesetzgebungsverfahren beginnen. Bereits im grün-schwarzen Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2021 war die Zusammenlegung der Nationalparkteile als Koalitionsziel festgelegt worden.

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