Politikerinnen und Politiker vom Bodensee, aus Oberschwaben und aus dem Allgäu haben ein gemeinsames Schreiben an die Bundesregierung verfasst. Sie sorgen sich um die Krankenhäuser in der Region.
Die finanzielle Not vieler Krankenhäuser ist groß. Unter anderem die Oberschwabenklinik mit Sitz in Ravensburg weist ein Millionendefizit auf. Bundestagsabgeordnete, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landräte aus den Landkreisen Ravensburg, Bodensee, Lindau und aus dem Oberallgäu fordern deswegen die Bundesregierung zu schnellem Handeln auf.
Wunsch der Politiker: Krankenhausreform soll umgesetzt werden
Nicht nur die Oberschwabenklinik ist in finanzieller Schieflage. Der Medizin Campus Bodensee im Bodenseekreis machte zuletzt Millionenverluste. Das Krankenhaus Lindenberg im Allgäu ist sogar insolvent.
Klinikpersonal könnte bei OSK in Wangen und Ravensburg unterkommen Klinik in Lindenberg entlässt 120 Beschäftigte
Die insolvente Rotkreuzklinik in Lindenberg im Allgäu entlässt mehr als ein Viertel ihrer Beschäftigten. Laut einer Mitteilung des Kreises Lindau geht es um rund 120 Menschen.
Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser verschlechtere sich dramatisch, erklären die Politikerinnen und Politiker in ihrem Schreiben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse seine angekündigte Krankenhausreform schnellstmöglich umsetzen.
Forderung: Kliniksterben verhindern
Notwendig seien auch Finanzspritzen, um ein Kliniksterben zu verhindern. Die Abgeordneten und Kommunalpolitiker fordern aber auch die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Bayern auf, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass Krankenhäuser länderübergreifend zusammenarbeiten können. Ein solches Modell wird für die Krankenhäuser in Wangen im Allgäu und im bayrischen Lindenberg diskutiert.
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