Altglas sammeln machen wir schon seit Jahrzehnten, weil Glas ein Stoff ist, der sich sehr gut recyceln lässt. Aus Glasscherben werden wieder Glasflaschen – ein optimaler Kreislauf. Und es läuft noch besser rund, wenn wir an den Glascontainern fein säuberlich trennen und sortieren, denn nicht jedes Glas gehört auch in den Altglascontainer.
Die Getränke-Glas-Flasche oder das Gurkenglas sammeln wir zu Hause im Korb für den Altglascontainer. "Behälterglas" nennt das die Fachwelt. Der Begriff "Verpackungsglas" macht es deutlicher: Glasverpackungen für Lebensmittel und Getränke ist das, was in den Glascontainer gehört.
Was darf nicht in den Glascontainer?
Das zerbrochene Trinkglas, die kaputte Fensterscheibe, der Porzellanteller, die Glaskanne aus der Kaffeemaschine – das alles darf nicht in den Glascontainer. Es ist anderes Glas, hat eine andere Zusammensetzung und kann so das Recycling behindern.
Porzellan hat beispielsweise einen viel höheren Schmelzpunkt als Flaschenglas. In der Schmelze, aus der neue Flaschen werden sollen, wären dann Reste der Tellerscherben noch nicht vollständig geschmolzen und würden in dem neuen Glas sogenannte Einschlüsse bilden. Auch Glühbirnen oder LED-Lampen sind nichts für den Glascontainer.
Warum das Glas nach Farben trennen?
Weiße, durchsichtige Flaschen und Gläser können nur aus Scherben gemacht werden, die auch weiß und durchsichtig sind. Schon ein Anteil von mehr als 0,3 Prozent bunte Scherben – und das Endprodukt hat einen Farbstich. Bei Braunglas können ruhig bis zu 8 Prozent andere Farben drin sein. Bei Grünglas sogar bis zu 15 Prozent. Deshalb ist auch die Devise: im Zweifel immer Grün. Das gilt zum Beispiel bei einer blauen Flasche oder dem rosa Parfum-Flacon. Im Grünglas-Container kann man damit nichts falsch machen.
Und wenn am Ende ein Lkw kommt, auf den alle drei verschiedenen Glascontainer ausgeleert werden, heißt das nicht, alle Mühe umsonst! Die Ladefläche ist mit Trennwänden versehen, die Scherben bleiben auch auf dem Laster weiter nach Farben getrennt.
Deckel entfernen – ja oder nein?
Es gibt zwar bei der Scherbenaufbereitung schlaue Maschinen, die Deckel per Magnet teilweise noch aussortieren können. Aber einfacher wäre es schon, wenn die Deckel und Verschlüsse vor dem Gang zum Container abgedreht und in der gelben Tonne mit Verpackungsmüll entsorgt werden.
Was keinen Sinn ergibt, ist die Deckel abzudrehen und auf den Glascontainer zu legen. Nett gemeint, aber das sieht unschön aus und wenn die Container ausgeleert werden, fallen die Deckel überall durch die Landschaft.
Werden alle Altglasscherben zu neuen Flaschen und Gläsern?
Glas ist ein richtig guter Recycling-Kreislauf. Die Scherben können immer wieder eingeschmolzen und zu neuen Flaschen und Gläsern gegossen werden. Ohne Qualitätsverlust. Das heißt nicht, dass alle Flaschen am Ende aus 100 Prozent alten Glasscherben bestehen. Aber das Altglas ist der Hauptbestandteil, wenn neue Flaschen hergestellt werden. Im Schnitt 60 Prozent davon stecken in weißen Glasverpackungen. In grünen Glasflaschen sogar bis zu 90 Prozent.
Wie öko ist Glas?
Glasscherben einschmelzen – das heißt, es herrschen dabei um die 1.500 Grad. Eine sehr energieintensive Angelegenheit. Mit alten Glasscherben muss die Schmelze nicht mehr ganz so heiß sein und es geht auch schneller. Flaschen aus Altglas herstellen, verbraucht also weniger Energie und das bedeutet weniger klimaschädigende Gase. Und es spart natürlich Rohstoffe, weil viel weniger Sand und Kalk nötig ist.
Leise Entsorgung
Besonders leise Altglas-Container sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Die Container sind mit dämmendem Material ausgekleidet, das den Aufprall dämpft und den Schall schluckt. Und die Öffnung ist so gestaltet, dass sie sich schnell nach dem Einwerfen der Flasche wieder schließt.
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