Eine unabhängige Jury hat aus 120 Einreichungen zwölf Produktionen für den Deutschen Dokumentarfilmpreis nominiert. Zusätzlich wurden drei Dokumentarfilme aus dem Bereich Musik vorgeschlagen. Ein Film hat es in beide Hauptkategorien geschafft. Der Förderpreis würdigt ein Erstlingswerk oder einen Hochschulabschlussfilm. Zum vierten Mal wird der Ehrenpreis für das Lebenswerk verliehen sowie der Publikumspreis. Die Preise werden am SWR Dokufestival 2024 vergeben, das vom 18. bis 22. Juni 2024 in Stuttgart mit Publikum und Filmschaffenden stattfindet. Hier finden Sie Infos zum Kartenvorverkauf (Start 4. Juni 2024) und zum Programm.
Nominierte Produktionen Deutscher Dokumentarfilmpreis / Hauptpreis:
Folgende Produktionen sind für den Deutschen Dokumentarfilmpreis und den Publikumspreis nominiert – entsprechend der Ausschreibungskriterien haben die Werke auch Chancen auf den Förderpreis des Hauses des Dokumentarfilms: „27 Storeys“, Buch und Regie: Bianca Gleissinger; „Die Kinder aus Korntal“, Buch und Regie: Julia Charakter; „Für Immer“, Buch und Regie: Pia Lenz; „Goldhammer“, Buch und Regie: André Krummel, Pablo Ben Yakov; „Harraga – Marokkos verlorene Kinder“, Buch und Regie: Benjamin Rost, Hicham Bourais; „Plastic Fantastic“, Buch und Regie: Isa Willinger; „Schleimkeim – Otze und die DDR von unten“, Buch und Regie: Jan Heck; „Sieben Winter in Teheran“, Buch und Regie: Steffi Niederzoll; „Total Trust“, Buch und Regie: Jialing Zhang; „Vienna Calling“, Buch und Regie: Philipp Jedicke; „White Angel – Das Ende von Marinka“, Buch und Regie: Arndt Ginzel; „Wir waren Kumpel“, Buch und Regie: Christian J. Koch und Jonas Matauschek.
Nominierte Filme für den Dokumentarfilmpreis aus dem Bereich Musik:
„Im Labyrinth – Der Musiker Jörg Widmann“, Buch und Regie: Holger Preuße; „Rock Chicks – I am not female to you”, Buch und Regie: Marita Stocker; „Schleimkeim – Otze und die DDR von unten“, Buch und Regie: Jan Heck.
Der Deutsche Dokumentarfilmpreis
Zusammen mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) vergibt der SWR seit 2009 den Deutschen Dokumentarfilmpreis (zuvor Baden-Württembergischer Dokumentarfilmpreis), seit 2017 im Rahmen des jährlich stattfindenden SWR Dokufestivals. Der Hauptpreis wird von SWR und MFG gestiftet und ist mit 20.000 Euro dotiert. Einen Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro vergibt das Haus des Dokumentarfilms – Europäisches Medienforum Stuttgart e.V. Über diese Preise entscheidet eine Jury aus fünf Repräsentant:innen des Film- und Kunstschaffens. Ein weiterer Preis in Höhe von 5.000 Euro für einen dokumentarischen Film aus dem Bereich Musik wird vom SWR gestiftet. Über diesen Preis befindet eine eigene Fachjury. Seit 2021 werden zwei weitere Preise vergeben: Der Ehrenpreis sowie der mit 3.000 Euro dotierte Publikumspreis, über den eine Publikumsjury der SWR Landesschau entscheidet und der von der Landesanstalt für Kommunikation und der MFG gestiftet wird.
Ehrenpreis 2024 für Ulrike Ottinger
Für große Persönlichkeiten des Dokumentarfilms verleihen MFG und das SWR Dokufestival den Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises. Die diesjährige Trägerin steht bereits fest: Ulrike Ottinger wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Regisseurin und Künstlerin wurde in den frühen 70er Jahren durch ihre Filme bekannt. Bis heute produziert die Künstlerin Dokumentarfilme und war auch an Theatern und als Fotografin beschäftigt. Ihre Filme erhielten national wie auch international viel Anerkennung und wurden unter anderem mit Preisen wie der Publikumsjury Montréal, dem Bundesfilmpreis (Visuelle Gestaltung) und mehrmals mit dem Preis der deutschen Filmkritik für Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Jury Deutscher Dokumentarfilmpreis + Jury Preis für einen dokumentarischen Film aus dem Bereich Musik
Verleihung im Rahmen des SWR Dokufestivals
Die Preise werden am 21. Juni 2024 im Rahmen des achten SWR Dokufestivals vergeben. Alle nominierten Filme sowie weitere nationale und internationale Kino- und Fernsehproduktionen werden vom 18. bis 22. Juni 2024 in den Stuttgarter Innenstadt-Kinos Gloria und Cinema aufgeführt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit Filmschaffenden. Partner und Förderer des Festivals sind die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und das Haus des Dokumentarfilms – Europäisches Medienforum Stuttgart e.V. als Preisstifter.
Doku Klasse
Medienkompetenz stärken mit Themen aus der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen – die SWR Doku Klasse macht genau das im Rahmen des Festivals. Sie bietet Lehrkräften und ihren Klassen die Möglichkeit, die Faszination des filmischen Erzählens zu entdecken, das Spannungsfeld von Realität und Fiktion zu diskutieren und sich bewegenden Themen und Fragen anzunähern. Sie findet diesmal vom 19. bis 21. Juni 2024 vor Ort und im Netz statt – mit Dokfilmen im Kino und in Workshops.
DOKVILLE
DOKVILLE, der Branchentreff vom Haus des Dokumentarfilms, findet am 20. und 21. Juni im Hospitalhof Stuttgart (+ Livestream) statt. Schwerpunkt 2024: „Krieg und Desinformation“. Panels, Case Studies und Impulsvorträge zu Dokumentarfilm und Doku-Serie.
Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024
Ehrenpreis - Deutscher Dokumentarfilmpreis für Ulrike Ottinger Auszeichnung für eine große Persönlichkeit des Dokumentarfilms und ihre herausragenden Werke
Der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises geht in diesem Jahr an Ulrike Ottinger für ihr Lebenswerk. Die 82-jährige, in Konstanz geborene Filmemacherin, Künstlerin und Fotografin hat seit Anfang der 1970er Jahre 27 Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme realisiert und selbst gedreht. Ulrike Ottinger gehört zu den bedeutendsten deutschen Filmschaffenden. Ihre Werke schaffen es, dem Publikum die Augen zu öffnen, und widmen sich meist fremden, eher unbekannten Welten und Menschen, deren Rituale und Bräuche, ob vergangen oder gegenwärtig, sie mit einer großen Ruhe und Hingabe einfängt. Der Ehrenpreis wird im Rahmen des SWR Dokufestivals am 21. Juni 2024 in Stuttgart verliehen. Das SWR Dokufestival ehrt Ulrike Ottinger mit einer Retrospektive.