Ehrenpreis - Deutscher Dokumentarfilmpreis für Ulrike Ottinger

Auszeichnung für eine große Persönlichkeit des Dokumentarfilms und ihre herausragenden Werke

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Der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises geht in diesem Jahr an Ulrike Ottinger für ihr Lebenswerk. Die 82-jährige, in Konstanz geborene Filmemacherin, Künstlerin und Fotografin hat seit Anfang der 1970er Jahre 27 Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme realisiert und selbst gedreht. Ulrike Ottinger gehört zu den bedeutendsten deutschen Filmschaffenden. Ihre Werke schaffen es, dem Publikum die Augen zu öffnen, und widmen sich meist fremden, eher unbekannten Welten und Menschen, deren Rituale und Bräuche, ob vergangen oder gegenwärtig, sie mit einer großen Ruhe und Hingabe einfängt. Der Ehrenpreis wird im Rahmen des SWR Dokufestivals am 21. Juni 2024 in Stuttgart verliehen. Das SWR Dokufestival ehrt Ulrike Ottinger mit einer Retrospektive.

Ulrike Ottingers filmisches Werk

Ottingers erster Film „Laokoon und Söhne“ zusammen mit Tabea Blumenschein entstand von 1971 bis 73. Bereits hier ist ihre künstlerische Handschrift deutlich zu erkennen: imposante, extravagante, durchdringende Bilder, kunstvoller Musikeinsatz und der Inhalt, der seine ureigene Form wählt. Der geschulte und avantgardistische Blick aus der bildenden Kunst, der Fotografie, der Malerei, der Performance ist und bleibt fortan unverkennbar – ganz gleich, ob es sich um einen Spiel- oder Dokumentarfilm handelt, oder etwas dazwischen. Ottingers erster Dokumentarfilm „China. Die Künste – Der Alltag“ entstand in den 80ern. Auf ihn folgten viele weitere Reisen durch Asien, aus denen kunstvolle, bewegende und tiefsinnige filmische Arbeiten resultierten wie der Spielfilm „Johanna d’Arc of Mongolia“, oder die Dokumentarfilme „Taiga“, „Exil Shanghai“, „Die koreanische Hochzeitstruhe“ oder „Unter Schnee“. Die Präzision und Hingabe, die sie beim Erschaffen ihrer Werke von sich selbst abverlangt, fordert sie auch von ihrem Publikum ein. In ihrem jüngsten Film „Paris Calligrammes“ (2019) reist Ulrike Ottinger zurück in ihre eigene Vergangenheit, in die vermutlich prägendste Zeit für ihre Kunst und ihre Filme, die sie auch mit über 80 Jahren noch erschafft.

SWR Intendant und ARD-Vorsitzender Kai Gniffke: „Wahre Glücksfälle“  

„Ulrike Ottingers Filme sind wahre Glücksfälle. Sie schaffen es, das Publikum auf besondere Weise zu durchdringen. Ottingers Handschrift und ihr künstlerischer Ausdruck sind unverkennbar, ihre Bildsprache ist ganz besonders feinfühlig. Es ist eine große Freude, unsere facettenreiche Welt durch ihre Filme und damit durch ihre Augen sehen zu können. Im Namen des SWR gratuliere ich Ulrike Ottinger ganz herzlich zum Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises“, so Intendant Kai Gniffke.   

Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises

Der undotierte Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises wird gemeinsam vom SWR Dokufestival und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg vergeben. Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger in verschiedenen Kategorien (Preisgeld dieses Jahr insgesamt 31.000 Euro) werden am 21. Juni 2024 bei der Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises bekannt gegeben.

Hommage für Ulrike Ottinger von Cordelia Marsch Filme, die durchdringen

Ulrike Ottingers Filme sind Kunstwerke. Weit mehr als eine Erzählung über. Weit mehr als ein Einblick in. Weit mehr als eine Erinnerung an. Ihre Filme durchdringen. Lassen einen wahrnehmen und dadurch sehen.

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SWR