Nach der Niederlage im French-Open-Finale gegen Carlos Alcaraz sollte es für Alexander Zverev eigentlich auf dem Stuttgarter Weissenhof weitergehen. Nun sagte er ab.
Aus und vorbei - der Traum vom Grand-Slam-Titel. Nach 4:19 Stunden war in einem mitunter hochklassigen Finale Schluss. Alexander Zverev konnte seinen Vorhandschlag nicht mehr returnieren und spielte den Ball ins Netz. Im Endspiel von Roland Garros bei den French Open am Sonntagabend gegen den Spanier Carlos Alcaraz verpasste der Olympiagsieger von Tokio somit erneut die große Chance auf seinen ersten Grand-Slam-Titel.
Ein herber Rückschlag für den 27-Jährigen, für den die Final-Niederlage in Paris nicht nur mental, sondern vor allem auch körperlich unglaublich kräftezehrend gewesen war. Niemand hatte jemals so viele Stunden (19:26 Stunden) während des Turniers auf dem Tennnisplatz gestanden, um in das Finale der French Open einzuziehen wie Zverev. Inklusive des Finals gegen Alcaraz verbrachte der gebürtige Hamburger fast einen kompletten Tag auf dem Court.
Gasquet übernimmt Zverev-Startplatz
Verständlich, dass Zverev da überlegte, ob es sinnvoll sei, zum Heimspiel, dem ATP-Tour-Turnier auf dem Weissenhof in Stuttgart, anzutreten. Am Dienstag dann traf er die Entscheidung: Er wird nicht kommen. Eigentlich hätte der diesjährige Masters-Sieger von Rom bei den BOSS Open am Mittwoch oder Donnerstag ins Turniergeschehen eingreifen sollen, doch er sagte seine Teilnahme spontan ab. Seinen Platz im Hauptfeld übernimmt der französische Routinier Richard Gasquet.
"Ich habe in den letzten Wochen sehr viel Tennis gespielt und in Paris das Finale erreicht, in dem ich fünf schwere Sätze gespielt habe. Ich fühle, dass mein Körper nicht bereit dafür ist, um jetzt von Sand auf Rasen zu gehen", begründete der Weltranglisten-Vierte am Dienstag in der Mitteilung der Organisatoren seine Absage.
Zverev und der Weissenhof in Stuttgart: Eine unglückliche Geschichte
Schon im vergangenen Jahr hatte Zverev seine Teilnahme bei dem Turnier auf dem Weissenhof verletzungsbedingt abgesagt. Zuletzt ging der Wahl-Monegasse 2019 in Stuttgart an den Start, wo er im Achtelfinale (seinem Erstrundenmatch) dem Jamaikaner Dustin Brown unterlag.
Zuvor spielte er nur 2014 auf dem Weissenhof. Auch dort war in der ersten Runde Schluss. Überhaupt ist Rasen nicht gerade Zverevs Lieblings-Untergrund. Keinen einzigen seiner 22. ATP-Turniersiege holte der Deutsche auf dem schnellsten der drei Belage.
Struff mit Chance auf das Viertelfinale, Hanfmann und Koepfer raus
Das Turnier auf dem Weissenhof markiert derweil den Übergang von der Sandplatz- zur Rasensaison, die ihren Höhepunkt in Wimbledon (1. Juli bis 14. Juli) findet.
Mit Jan-Lennard Struff (Warstein) ist noch ein Deutscher im Turnier. Der Karlsruher Yannick Hanfmann war am Mittwochnachmittag mit 5:7 und 6:7 (5:7) am Vorjahressieger Frances Tiafoe (USA) gescheitert, der Furtwangener Dominik Koepfer zuvor gegen den Italiener Lorenzo Musetti mit 7:6 (11:9), 6:7 (5:7) und 3:6 ausgeschieden.
Struff trifft am Donnerstag auf den Franzosen Arthur Rinderknech und würde mit einem Sieg ins Viertelfinale einziehen.