Der VfB Stuttgart hat in dieser Saison nur einen von fünf Strafstößen verwandelt. Zuletzt scheiterte Ermedin Demirovic gegen Eintracht Frankfurt.
Sonntag, früher Abend, es läuft die 20. Minute im Duell zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. Eintracht-Mittelfeldspieler Hugo Larsson holt den Stuttgarter Angelo Stiller im Strafraum von den Beinen, Schiedsrichter Felix Zwayer entscheidet auf Strafstoß für den VfB. Die große Chance zur Führung für die Gastgeber. Stürmer Ermedin Demirovic übernimmt die Ausführung, schießt aus seiner Sicht nach links unten. Keeper Kevin Trapp ahnt die Ecke, pariert den Elfmeter, hält ihn sogar fest. Der VfB vergibt die Riesen-Möglichkeit zur Führung, verliert am Ende mit 2:3.
Einen Elfmeter nicht zu verwandeln - das gehört zum Fußball dazu. Aber: Beim VfB Stuttgart finden Schüsse vom Punkt in dieser Saison verhältnismäßig selten den Weg ins Tor. Wettbewerbsübergreifend hat der VfB vier von fünf Strafstößen vergeben.
Atakan Karazor trifft im DFB-Pokal
Dabei fing die Spielzeit in Sachen Elfmeter-Verwertung gut an für die Schwaben. In der ersten Runde des DFB-Pokals verwandelte Atakan Karazor in der 80. Minute einen Strafstoß und sorgte damit für den 5:0-Endstand. Souveräner Auftritt, zweite Runde erreicht, Elfmeterstatistik bei 100 Prozent.
Danach gab es aus elf Metern nichts mehr zu feiern für den VfB Stuttgart. Zumindest nicht direkt. Am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga verschoss Enzo Millot vom Punkt gegen den VfL Wolfsburg, verwandelte dann aber den Nachschuss zum zwischenzeitlichen 1:1 (Endstand: 2:2). Und auch Ermedin Demirovic traf am 6. Spieltag gegen die TSG Hoffenheim erst per Elfmeternachschuss.
Millot vergibt in der Champions League, Demirovic gegen Frankfurt
In der Champions League - auswärts bei Juventus Turin - trat dann wieder Enzo Millot an. Sein Schuss in die vom Schützen aus linke Ecke parierte Juve-Keeper Mattia Perin. Und nun der verschossene Strafstoß gegen Frankfurt durch Ermedin Demirovic.
Interessant: Schon in der vergangenen Saison fehlte die Konstanz vom Punkt. Serhou Guirassy - mittlerweile für Borussia Dortmund aktiv - traf noch bei jedem seiner vier Versuche aus elf Metern. Von den anderen vier Schützen, die jeweils einmal zum Elfmeter antraten, traf nur einer: Enzo Millot verwandelte seinen Strafstoß beim 5:2-Sieg gegen RB Leipzig. Silas (in Heidenheim), Deniz Undav (gegen Hoffenheim) und Chris Führich (gegen Dortmund) trafen nicht.
Sebastian Hoeneß: Lösungen statt Selbstmitleid
Beim jüngsten 2:3 gegen Eintracht Frankfurt traf Ermedin Demirovic neben seinem Elfmeter-Fehlschuss noch zwei Mal die Latte. Ein unglücklicher Auftritt, mit dem sich Trainer Sebastian Hoeneß nicht lange befassen will. Der Blick wird nach vorne gerichtet. "Es bringt auch in diesem Fall nichts, in Selbstmitleid zu verfallen. Am Ende haben wir den Elfmeter verschossen und haben die Chancen nicht genutzt", sagte Hoeneß im Interview mit SWR Sport.
Und der Chefcoach ergänzte: "Es ist daher wichtig, dass wir uns an die eigene Nase fassen, nach vorne schauen und in Lösungen denken. Wir wollen die Dinge besser machen - vom Elfmeterpunkt und in der Chancenverwertung."