Nach der souveränen 5:0-Gala in Münster ist beim VfB Stuttgart nach zuletzt zwei Niederlagen Erleichterung angesagt. Trainer Sebastian Hoeneß freut sich für die Neuen im Kader.
Atakan Karazor blickte nicht mehr hoch. Direkt nach dem Pfiff von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck lief der neue Kapitän des VfB Stuttgart an und schoss den Ball aus elf Metern ins Netz des Münsteraner Tores. 5:0 für den deutschen Vizemeister, die Erstrunden-Partie des DFB-Pokals war in dieser 80. Spielminute schon lange entschieden. Dass sich ausgerechnet mit Karazor auch der fünfte Spieler in die Torschützenliste eintrug, ist auf jeden Fall eine zusätzliche Erwähnung wert, denn der 27-Jährige ist fußballerisch zwar mit vielem gesegnet, ein starker Torabschluss gehört aber sicherlich nicht zu seinen besonderen Talenten.
Selbstvertrauen dürfte das Elfmeter-Tor gegen den Zweitligisten dem VfB-Sechser gegeben haben. Und auch für das Selbstverständnis des restlichen Kaders war der souveräne 5:0-Auswärtssieg (3:0) bei den Preußen wichtig. Das bestätigte auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. "Es war Druck drauf heute. Es war wichtig heute, nach innen zu wissen, wir haben es richtig analysiert. Das war klar, aber es war auch wichtig, das dann auf den Platz zu bringen", sagte Hoeneß im Sportschau-Interview nach dem ersten Sieg im dritten Pflichtspiel der neuen Spielzeit.
Hoeneß stellt Anrie Chase, Fabian Rieder und Nick Woltemade heraus
Auf der anschließenden Pressekonferenz ging der Trainer noch genauer auf die Gründe für den Sieg des deutschen Vizemeisters ein. Zwar mache es "nicht so viel Sinn", in die komplette Einzelanalyse der Spieler zu gehen. Einige warme Worte hatte Hoeneß dann aber doch für die Neuen im Kader übrig, die am Erfolg gegen Münster maßgeblich beteiligt waren. Anrie Chase, der sein Startelf-Debüt in der Stuttgarter Abwehr absolviert hatte, lobte er als "komplett eingereiht in eine sehr konzentrierte, souveräne klare Leistung."
Auch Neuzugang Fabian Rieder machte ein starkes Spiel. "Fabi hatte richtig gute Sachen, gerade in der zweiten Halbzeit am Flügel, eins gegen eins." Der Mittelfeldspieler sei "unermüdlich" gewesen und habe immer wieder "Dinge probiert". Nur ein Tor ist dem engagierten Neuzugang der Schwaben nicht gelungen. Anders sieht es bei Stürmer Nick Woltemade aus. Der traf in der 72. Spielminute mit toller Technik zum 4:0 für die Schwaben. "Schön, dass er das Tor macht", lobte Hoeneß. Der Treffer sei wichtig gewesen, um das Spiel "zu killen". Zwar sei eine kurze Phase dabei gewesen, in der der Neuzugang vom SV Werder Bremen "schlampig" agiert hätte, die habe Woltemade dann aber durch seinen Treffer gut beendet.
Nick Woltemade tut sein Tor gut
Darüber und über seinen ersten längeren Einsatz im VfB-Trikot wirkte auch Woltemade im Sportschau-Interview erleichtert. "Ich bin froh, dass ich heute meine ersten richtigen Minuten im Pflichtspiel sammeln konnte. Auch über 90 Minuten, tut mir auch gut." Das Tor täte dann natürlich umso besser. "Ich glaube im Allgemeinen können wir sehr zufrieden sein mit der Leistung", resümierte der Stürmer. Insbesondere der Start in die Partie war den Schwaben gut gelungen. Durch Tore von Angelo Stiller (7. Spielminute), Ermedin Demirovic (15.) und Pascal Stenzel (35.) war das Spiel gegen den Aufsteiger in die Zweite Liga schon nach einer guten halben Stunde entschieden - und der VfB vorerst zurück auf der Erfolgsspur.