Der VfB Stuttgart unterliegt in einer dramatischen Partie gegen Eintracht Frankfurt mit 2:3 (0:1). Nach dem Spiel äußert sich Trainer Sebastian Hoeneß über die Leistung seiner Mannschaft, die Gründe für die Niederlage und Elfmeter-Fehlschüsse.
Was für ein hochdramatisches Match zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt (2:3). Zunächst verschoss Ermedin Demirovic einen Elfmeter (21. Minute) - für die Schwaben der vierte nicht verwandelte Strafstoß in Serie. Dann schlugen die Hessen durch Hugo Ekitiké (45.) Nathaniel Brown (56.) und Omar Marmoush (62.) eiskalt zu. Der VfB berappelte sich noch einmal und verkürzte durch Josha Vagnoman (86.) und Nick Woltemade (90.). Das vermeintliche 3:3 durch Nationalspieler Chris Führich (90.+8) wurde nach Videobeweis wieder einkassiert. Jede Menge Gesprächsstoff also - und Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß stellte sich nach dem Schlusspfiff den Fragen von SWR Sport.
SWR Sport: Sebastian Hoeneß, der VfB Stuttgart hat eine starke erste Halbzeit gespielt, war klar überlegen und hat viele Chancen liegen gelassen. War heute die mangelnde Effizienz gegenüber der Eintracht schuld an der Niederlage?
Sebastian Hoeneß: Die Effizienz der Eintracht und unsere fehlende Effizienz waren schuld. Frankfurt hat einen Lauf und braucht gerade nicht viele Chancen. Wir haben 40 Minuten sehr, sehr gut gespielt und waren am Drücker. Dass es dann mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeitpause geht, ist bitter. Das hat uns weh getan. Wir kamen dann nicht schlecht aus der Pause, kriegen aber in Überzahl das zweite Gegentor, was mich heute am allermeisten ärgert. So ein Gegentreffer darf uns in der Form nicht passieren. Nach dem dritten Tor für die Eintracht haben nicht mehr so viele daran geglaubt, dass wir hier nochmal zurück kommen können. Ich habe gesehen, dass meine Mannschaft nicht aufgegeben hat. Und das ist ganz wichtig, dass wir diesen Spirit zeigen, dass wir nicht denken, dass hier jetzt nichts mehr geht. Das rechne ich der Mannschaft hoch an. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir nicht die Effizienz gezeigt haben, die man in so einem Topspiel braucht.
Elfer verschossen, zweimal die Latte getroffen: Kann man unglücklicher spielen als Ermedin Demirovic heute?
Es bringt auch in diesem Fall nichts, in Selbstmitleid zu verfallen. Am Ende haben wir den Elfmeter verschossen und haben die Chancen nicht genutzt. Es ist daher wichtig, dass wir uns an die eigene Nase fassen, nach vorne schauen und in Lösungen denken. Wir wollen die Dinge besser machen - vom Elfmeterpunkt und in der Chancenverwertung. Und hinten wollen wir weniger zulassen als heute.
Nach dem vermeintlichen 3:3 von Chris Führich - wie nervig war der VAR-Check für Sie?
Das war brutal. Das habe ich möglicherweise in der Form noch nicht erlebt. Ich habe sehr emotional reagiert, weil ich den Ausgleich verdient fand. Es wäre für uns als Mannschaft sehr wichtig gewesen, mit diesem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause zu gehen, deswegen habe ich mich sehr gefreut. Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass das Abseits gewesen sein könnte. Dann kam es, wie es kommen musste - so brutal kann der Fußball sein.