Fußball | 2. Bundesliga

Ulm-Trainer Thomas Wörle nach Hertha-Remis: "Wir sind immer noch dabei zu reifen"

Stand
Das Interview führte
Caro Labes
Onlinefassung
Pirmin Styrnol

SSV-Ulm-Trainer Thomas Wörle zeigt sich nach dem 2:2-Unentschieden seiner Mannschaft gegen Hertha BSC im ARD-Interview zufrieden.

Thomas Wörle. erneut nicht verloren, aber auch nicht gewonnen. Sie lächeln trotzdem. Was bringt dieser eine Punkt in der aktuellen Tabellensituation?

Thomas Wörle: Einen weiteren Punkt, zunächst mal. Den nehmen wir auch. Es ist ein sehr guter Punkt hier für uns in Berlin. Es war auch gut, hier in Berlin so aufzutreten, wie wir es heute getan haben. Ich glaube, das ist schon eine Leistung. Ich habe einen sehr couragierten, sehr mutigen Auftritt von uns gesehen. Es war alles drin. Wir waren heute selbst in der Lage, das Spiel für uns zu entscheiden. Die Situation gab es, und es ist das vierte Spiel in Folge, in dem wir ungeschlagen sind. Also wir haben es viermal den Gegnern nicht gestattet gegen uns zu gewinnen. Das ist schon eine Stärke.

Sie haben vor der Partie Hertha BSC als gefühlten Erstligisten betitelt, haben heute gegen diesen gefühlten Erstligisten selber zwei Tore gemacht, sind sogar zweimal zurückgekommen nach Rückstand. Wie zufrieden sind Sie also mit ihrer Mannschaft?

Sehr! Wir waren zweimal die Mannschaft, die hinten lag. Wir sind immer wieder zurückgekommen und die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, mit unheimlich viel Energie... Wir haben so viel aufgewendet, um den Gegner hier im heimischen Stadion zu attackieren, häufig auch Mann gegen Mann, und haben immer an uns geglaubt, sind zurückgekommen. Nochmal: Die Art Weise, wie wir gespielt haben, das war einfach mutig. Ein toller Auftritt. Und deswegen sind wir belohnt worden mit einem Punkt.

Nichtsdestotrotz hatten sie vielleicht auch am Ende ein bisschen Glück. Hertha hatte das 3:2 sozusagen schon im Tor. Wie haben Sie denn die Szene gesehen, als der Treffer dann am Ende aberkannt wurde?

Ich habe es live nicht wirklich sehen können und habe die Szene auch danach noch nicht nicht gesehen. Deswegen kann ich gar nichts dazu sagen. Da haben wir Glück gehabt. Aber wenn es ein Foul war, dann war es kein Glück. Dann war es einfach ein Foul. Auf der anderen Seite hat der Gegner auch Glück gehabt, dass wir bei uns Riesenchance - Konter Maurice Krattenmacher auf Aleksandar Kahvic - nicht das 3:2 machen, weil es war tatsächlich der Sieg heute möglich für uns.

Welche Schlüsse ziehen Sie denn aus diesem Punktgewinn heute auch für die nächsten Spiele?

Die Art und Weise, wie wir spielen, die Art und Weise, wie wir auftreten, das gibt uns viel. Weil wir immer noch dabei sind, als Aufsteiger nach einem Doppelaufstieg zu reifen, uns an die Liga zu gewöhnen und da sind wir mittlerweile echt angekommen. Und so ein Auftritt wie hier, so ein couragierter Auftritt, der gibt uns unheimlich viel. Und dann auch die Belohnung mit einem Punkt, das gibt uns viel für die kommenden Aufgaben und das nehmen wir auf jeden Fall mit.

Sie haben in der Länderspielpause jetzt ihren Vertrag verlängert. Warum haben Sie sich dafür entschieden, bei Ulm weiter zu machen?

Erstmal freue mich selber, dass ich das Vertrauen bekomme vom Verein. Ich fühle mich total wohl, gemeinsam mit meinem Trainerteam, bin sehr dankbar für die Möglichkeiten, die ich hier habe. Wir spüren, dass hier seit einigen Jahren wirklich was nach vorne geht. Da entwickelt sich Großes. Wir haben eine tolle Begeisterung auch bei den Fans, wenn man sieht, wie viele Leute uns heute hier von Ulm gefolgt sind, die uns unterstützt haben. Und wir haben das Gefühl, dass wir auch noch nicht am Ende sind beim SSV. Deswegen wollen wir die Geschichte fortschreiben. Ich bin ein Teil davon und freue mich sehr darüber.

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Das Interview führte
Caro Labes
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Pirmin Styrnol