Nur ein Tor in den vergangenen fünf Spielen, Abstiegsplatz: Doch Trainer Thomas Wörle sieht den SSV Ulm auf einem guten Weg. Jetzt wollen die Ulmer bei Hertha BSC punkten.
Für den Zweitliga-Aufsteiger aus Ulm zählt das Auswärtsspiel am Samstag in der Hauptstadt zu den Höhepunkten der Saison. "Ein Riesenstadion, ein Traditionsverein, ein gefühlter Erstligist", sagt Trainer Wörle bei der Pressekonferenz vor der Abreise. Er hoffe, dass sich der Respekt seines Teams in den ersten Minuten des Spiels schnell legen wird. Rund 2.500 Ulmer Fans wollen den SSV nach Berlin begleiten.
SSV-Trainer Wörle: Tabelle ist unwichtig
Obwohl die Ulmer Kicker aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen, spricht der Coach von Stabilität. "Wir sind die letzten drei Spiele ungeschlagen, haben also drei Mal gegen ein Zweitligateam nicht verloren." Die Tabelle sei zum jetzigen Zeitpunkt unwichtig. Die interessiere erst am Ende der Saison.
"Wir wissen, dass wir einen starken Gegner vor der Brust haben. Schließlich hat der Kader der Berliner den zweithöchsten Marktwert der Liga", schildert Thomas Wörle. Aber man habe ja auch schon in der Vergangenheit gegen große Vereine gute Spiele abgeliefert.
Ulmer Verteidigung ist das Fundament
Trotzdem: Der SSV Ulm 1846 Fußball hat in den vergangenen fünf Spielen gerade mal ein Tore geschossen (beim 1:1 in Darmstadt). Dem Coach bereitet das offenbar wenig Sorgen. "Wir verteidigen ernorm stark als ganze Mannschaft. Das ist unser Fundament." Auf dieses Fundament versuche man nun, eine bessere Offensive zu setzen. Wörle: "Dafür müssen wir als Team unsere Offensivspieler besser unterstützen."
Nach langer Verletzungspause steht Kapitän Johannes Reichert vor seinem Comeback. Er ist diese Woche wieder ins Training eingestiegen, steht im Kader für Berlin. "Wir werden sehen, wie viel er spielen kann. Wir müssen noch vorsichtig sein", mahnt der Trainer.
Im städtischen Haushalt kein Geld fürs Donaustadion
Im Hintergrund beschäftigen derweil Verein und Stadt die Umbaupläne für die Zweitligatauglichkeit des Donaustadions. Vor allem geht es um die Frage, wer die geforderten Überdachungen für die Tribünen bezahlen soll. Im diese Woche eingebrachten Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung sind keine Mittel für den Stadionausbau vorgesehen. Max Rieck, Sprecher des SSV Ulm 1846 Fußball, erklärte: "Wir stehen im ständigen Austausch mit der Stadtverwaltung und auch mit dem Oberbürgermeister." Konkreter werde man sich dazu aber erst in einigen Wochen äußern.
SSV Ulm hat zweitbeste Abwehr der Liga
Für Samstag gibt sich Trainer Thomas Wörle trotz schwächelnder Offensive optimistisch. "Wir fahren nach Berlin, um Punkte zu holen". Ulm habe die zweitbeste Abwehr der Liga, weil sich alle gegenseitig unterstützen. Darauf will Wörle aufbauen. "Jetzt wollen wir als Team auch im Angriff stärker zusammenarbeiten, um auch nach vorne durchschlagskräftiger zu werden." Vielleicht gelingt ja der erste Sieg seit Ende September - oder zumindest das vierte Unentschieden nacheinander. Anpfiff am Samstag ist um 13:00 Uhr.